MAGDALENA KASZUBA

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Magdalena Kaszuba.

Magdalena Kaszuba wurde 1988 geboren.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich wuchs in einer sehr ländlich geprägten Kleinstadt auf. Bei schlechtem Wetter brauchte ich für drinnen eine gute Selbstbeschäftigung. So fing es mit dem Zeichnen an, zunächst habe ich Motive aus Animes gezeichnet. Später auch eigene Figuren und eigene kleine Geschichten.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ehrlich, berührend, atmosphärisch, manchmal poetisch und dicht. Ich habe keinen lieblichen Stil.  Durch meine Zeichnungen versuche ich die Komplexität von Gefühlen, Gedanken oder Sachverhalten darzustellen. Dabei setze ich mir keine Grenzen in der Umsetzung, ich mische oft verschiedenste Materialien.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ich hole mir meine Themen aus meiner direkten Umgebung. Aus meinem Alltag und den Gesprächen, die ich mit meinen Mitmenschen führe. Das hilft mir ein Thema aus vielen Perspektiven zu betrachten und dann die Komplexität, Ambivalenz und Zusammenhänge zwischen Themenbereichen zu erkennen, wo ich sie vorher nicht gesehen habe.

Wie suchst du dir Inspiration?

Wenn ich gezielt nach Inspiration suche, hilft es mir manchmal alte Skizzen, Skizzenbücher oder auch Comic anderer Künstler:innen durchzuschauen. Wenn das nicht hilft, dann muss ich weg vom Schreibtisch. Raus gehen, spazieren, allein sein. Mein Nebenjob eignet sich auch gut, um Ruhe in den Kopf zu bekommen und die Gedanken zu sortieren. So kann ich dann offen sein für neue Impulse. Aber bis dann wirklich eine Idee kommt, kann es lange dauern. Es ist ein bisschen wie Angeln, irgendwann beißt vielleicht eine Idee an. Geduldig abwarten ist dann angesagt.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Beim Comic gibt es die beiden Ebenen Bild und Text. Das ermöglicht sehr viele ästhetische und auch inhaltliche Ausdrucksmöglichkeiten. Ein Thema kann so auf beiden Ebenen beleuchtet werden, das kann eine sehr spannende Dynamik oder Stimmung erzeugen. Es sind diesem Genre keine Grenzen gesetzt, das sich genau an der Schnittstelle von Kunst und Literatur befindet. Ich kann ein Märchen, ein Essay oder einen journalistischen Beitrag zeichnen. Das ist schon ziemlich cool.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Nach meinem Debüt „Das leere Gefäß“ habe ich viele Nachrichten bekommen. Manche Leser:innen weinten beim Lesen meines Comics oder konnten das erste Mal über eigene traumatische Erfahrungen im Kirchenkontext sprechen. Wenn ich Menschen mittels meiner Zeichnungen auf so emotionale Weise erreichen kann und dann macht mich das froh. Ich weiß dann, dass ich irgendwas richtig mache.  

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist so vieles nicht egal aber mir fällt auch keine elegante Lösung ein das in ein paar Sätze zu packen, was mir so im Kopf schwirrt. Mir ist der Klimawandel nicht egal, der Rechtsruck, der Kapitalismus…

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Julia Hoße und ich haben den MamiVerlag letztes Jahr neu gegründet und dieses Jahr unsere ersten Projekte realisiert. Dafür möchte ich gerne Werbung machen. Nun planen wir für 2021 ganz fleißig weitere Projekte. Schaut mal auf www.mamiverlag.de und auf instagram/mamiverlag vorbei!

Website: magdalenakaszuba.de
Instagram: @kaszuba_magdalena

Das Leere Gefäß
ETAS
Faust: Seite 01
Goethe Institut Nanjing
Masse

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