KATHARINA VON MENDEL

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Katharina von Mendel.

Katharina von Mendel wurde 1995 geboren und lebt in München.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Gezeichnet habe ich eigentlich schon immer, seit ich einen Stift halten kann. Für mich selbst zu zeichnen habe ich damals begonnen, weil es mir Freude machte meine Eindrücke, Träume und Wünsche in Form und Farbe aufs Papier zu bringen. Zu Weihnachten und Geburtstagen habe ich alles, was ich mir gewünscht hatte auf einen Wunschzettel gezeichnet oder gemalt, also auch noch lange nachdem ich schreiben konnte. Leider waren meine Zeichenfähigkeiten noch nicht so ausgereift und so gab es dann dummerweise immer nur Kuscheltiere und keinen ganzen Bauernhof voll mit lebendigen Tieren… Tja, arme Kathi… Im Laufe meiner Schulzeit gab es dann immer wieder Phasen, in denen ich nur sehr wenig gemalt und gezeichnet habe, weil da einfach gar keine Motivation war oder meine Kreativität ein Loch hatte. Meistens habe ich dann nur lustlos die Ränder meiner Schulhefte vollgekritzelt. Vor ein paar Jahren habe ich begonnen im Urlaub und beim Reisen ein Maltagebuch zu führen, in das ich die eindrucksvollsten Erlebnisse des Tages gezeichnet und gemalt habe. Das hat mir dabei geholfen, die Lust am Zeichnen wiederzufinden und mich immer mehr dazu motiviert meinen eigenen Stil zu finden und weiterzuentwickeln. Das Zeichnen ist für mich eine Möglichkeit mich kreativ auszudrücken und gibt mir Momente der Ruhe und Entspannung.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Viel Rumprobieren und Radieren und am Ende entstehen dann kleine, bunte Alltagssituationen.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Alltagssituationen, die einen zum Schmunzeln bringen und in die man sich hineinversetzen kann. Oft sind sie komisch und speziell und doch für so viele Menschen ähnlich und nachvollziehbar. Vor allem finde ich es schön das darzustellen, was zu Hause im geschützten Rahmen hinter der verschlossenen Türe geschieht, also das was man eher nicht von sich in der Öffentlichkeit zeigen würde. Die ungeschminkten Unterhosen-Situationen…

Wie suchst du dir Inspiration?

Die Motive sind eigentlich immer von Situationen inspiriert, die ich selbst erlebe oder die mein Umkreis erlebt hat. Wenn mir eine Situation besonders im Gedächtnis bleibt, weil sie einfach ganz typisch für mich ist oder starke Emotionen in mir hervorgerufen hat, mache ich mir meist eine Notiz dazu oder ich fange direkt an sie zu zeichnen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Illustrationen können so vieles auf einmal in einem Betrachter auslösen, ohne auf Worte zurückgreifen zu müssen. Die Bilder sprechen eine eigene Sprache und müssen nicht erklärt werden. Und doch bleibt es für den Betrachter offen, die Bildsituationen individuell zu verstehen und zu interpretieren, sowie eigene Gefühle mit den Bildern verknüpfen. Illustrationen berühren und haben einen ganz eigenen Charme.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Für mich ist es sehr wichtig den Spaß am Zeichnen zu nicht zu verlieren, deshalb nehme ich mir die Zeit dazu, wenn es mir gut geht und ich Lust darauf habe. Das ist denke ich auch der Grund dafür, warum ich nur schöne Erfahrungen beim Zeichnen habe. Das schönste Erlebnis ist für mich, wenn neue Ideen und Gedanken während des Zeichnens entstehen. Ich habe nie ein fertiges Bild im Kopf, wenn ich mit dem Zeichnen beginne – es entwickelt sich nach und nach im Gestaltungsprozess und das macht mir großen Spaß.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass die Menschheit sich als die wichtigste Spezies auf diesem Planeten betrachtet, alles an sich reißt und ausbeutet. Mir ist nicht egal, dass es so viel Leid und Ungerechtigkeit gibt und dass große Macht meist mit Egoismus, Korruption und Unsolidarität einhergeht.

Instagram: @katha.rinaanna

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