JULIA STEINMETZ

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Julia Steinmetz.

Julia Steinmetz wurde 1996 in Nordfriesland geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Als Kind: Natürlich zum Spaß, Zeichnen ist klasse! Meine Mutti hatte immer einen kleinen Notizblock und diese Mini-Buntstifte in ihrer Handtasche, wenn wir mit der Familie unterwegs waren und irgendwo warten mussten, hat sie die herausgeholt und ich habe gezeichnet. Zeichnen als Beruf in Betracht zu ziehen begann ich, als ich mir eingestehen musste, dass ich nicht weiß was ich sonst machen soll. Seit ich Illustration studiere zeichne ich also nicht mehr nur zum Spaß, sondern sehe das auch als Handwerk, dass man trainieren muss wie jeden anderen Beruf auch.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Etwas schräg, manchmal düster, nicht ganz festgelegt, humorvoll. Ich liebe analoge Tinte auf Papier und die Texturen von alten Drucktechniken.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Seltsame Charaktere, Wortspiele, die Natur. Frösche, Herbst, Spökenschiet.

Wie suchst du dir Inspiration?

Für mein aktuelles Comicprojekt habe ich mich viel mit ziemlich abgefahrenen historischen Bildwelten beschäftigt: Rätselbilder der Alchemisten, anatomische Kupferstiche, mystische Radierungen, Seemonster auf alten Karten, Wunderkammern, Totentänze… Ansonsten spielt für mich immer die Musik, die ich gerade höre, eine Rolle, Filme, Bücher und ganz klassisch: Ein Spaziergang im Wald.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

In der Zeichnung kann immer wieder neu definiert werden, was ein Raum, was eine Figur, was möglich ist. (Eigentlich so ziemlich alles!) Und alles was man dazu braucht, sind Stift und Papier, das ist schon ziemlich dicht dran an echter Magie, oder nicht?

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Wenn meine Zeichnungen Leute zum Lachen bringen, das ist ein tolles Gefühl. (Egal ob damals mit Kritzeleien im Lateinunterricht oder heute bei einer Comiclesung.) Oder wenn mal alles klappt und man sich denkt: „Wow, das hab ich gemacht! Nice!“ Als Künstler*in ist man ja nie komplett ausgelernt, die eigene Arbeit verändert sich ein Leben lang und man hat das immer ganz konkret vor Augen. Schlimm ist das, wenn man manchmal denkt, das ist alles Mist was man fabriziert und wozu das Ganze.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass viele Leute die Missstände in der Welt sehen und sagen „Der Menschheit ist nicht zu helfen, die Welt geht doch eh unter…“, jeden Versuch der Besserung als naive Utopien belächeln und das Nichtstun als überlegene Rationalität betrachten. Mit dieser Art von Zynismus ist niemandem geholfen. Ich denke, Hoffen ist nicht naiv, sondern harte Arbeit! Hoffnung ist ein Akt der Rebellion, also ziemlich punkrock.

Instagram: @juliastnmtz

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