7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Bianca Schaalburg.
Bianca Schaalburg wurde 1968 geboren und lebt und arbeitet in Berlin.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Schon als Kind habe ich viel gemalt. Welten erschaffen. Die wimmelten von Prinzessinnen, Pferden und allerlei Getier. Später in der Schule karikierte ich die Lehrer und zeichnete für die Schülerzeitung Comicstrips. So konnte ich mich mit meinen Umgebung auseinandersetzen. Während des Studiums fing ich bereits an, regelmäßig Cartoons zu veröffentlichen und erste Kinderbücher zu illustrieren. Das ging dann munter weiter, auch für erwachsene Leser, Agenturen, Zeitschriften, bis ich letzten Herbst meine erste große Graphic Novel fertig hatte: „Der Duft der Kiefern“, erschienen beim avant-verlag. Jetzt werde ich weitere Comicprojekte realisieren, für mich die allerbeste Möglichkeit, Geschichten zu erzählen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Konturbetont. Lebendig. Empathisch. Licht und Schatten spielen eine große Rolle. Und die Komposition: Anschnitte, Ausschnitte, Schnittfolge sequenzieller Erzählung. Fundierte Recherche.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Das Leben, der Tod, die Liebe, wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Erinnerungen wach halten, Fantasien umsetzen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Einen abstrakten Inhalt originell und einzigartig veranschaulichen. Wenn ich fremde Texte illustriere, bringe ich auch immer meine eigenen Ideen ein, meinen Humor. Eigene Geschichten zu erzählen und dabei Text-Bild-Kombinationen zu erschaffen ist eine höchst wunderbare Reise durch Raum und Zeit.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Am allerschönsten: Die Rückmeldungen von Leser*innen, dass sie meine Arbeit tief berührt hat, so dass sie lachen und weinen mussten. Und in meinen Geschichten auch ihre eigene Geschichte wiedererkennen. Schlimm: Es fehlt an mancher Stelle an Anerkennung und Respekt für unser Schaffen, dies äußert sich in verbaler, aber vor allem in finanzieller Art und im Umgang mit unseren Rechten als Urheber*innen. Zum Glück gibt es die IO (Illustratoren Organisation), die VG Bildkunst und andere, die hier Hilfe anbieten.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass wir Menschen nicht genug tun, um für uns und kommende Generationen eine lebenswerte Welt zu schaffen, mit einer gesunden Umwelt, einem guten Klima, Chancengleichheit durch Bildung und Gleichberechtigung für alle, Freiheit und Frieden.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Für meine Graphic Novel „Der Duft der Kiefern“, erschienen im avant-verlag.
7AUF1STRICH wird derzeit mit Mitteln aus dem Stipendiatenprogramm von NEUSTART KULTUR gefördert. Herzlichen Dank! Aktuell gibt es wieder neue Stipendien, ich empfehle allen, die journalistische/kulturelle Projekte betreiben, sehr, es dort einmal zu versuchen. Mehr Infos und Anmeldung via soziokultur.neustartkultur.de
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