TESSA RATH

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Tessa Rath

Tessa Rath wurde 1978 geboren und lebt und arbeitet in der Nähe von Bremen.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Obwohl ich schon immer gezeichnet oder gemalt habe, wusste ich leider ganz lange nicht, dass es so einen Beruf, wie den des Illustrators gibt. So habe ich erst spät, nach abgeschlossenem Kunsttherapiestudium und der Geburt von meinen 2 Kindern, für mich entdeckt, dass ich Kinderbuchillustratorin werden will. Ich wohne auf dem Land und eigentlich fehlten mir die Möglichkeiten der Stadt. Ein Illustrationsstudium war auch nicht möglich, aber ich wollte es unbedingt schaffen. Also bin ich am Ball geblieben, habe täglich an meinem Stil gearbeitet und auf Messen Akquise gemacht. Hilfreich war da Facebook und Instagram, sowie die tollen Kolleginnen und Kollegen, die ich virtuell und auf Messen kennen gelernt habe. Der Austausch war und ist mir sehr wichtig. Nach meinem ersten Buchprojekt mit einem großen Verlag wußte ich, ich bleibe dran und es hat sich mehr als gelohnt!

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Mein Stil ist comichaft, lustig, bunt und frech.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Wahrscheinlich habe ich als Kind zu viel Loriot gesehen: Ich liebe Situationskomik. Die Dinge, die nebenbei noch so passieren und auf den 2. Blick erst auffallen. Deshalb baue ich auch gerne kleine Nebenfiguren in meine Illustrationen ein, die eine eigene Geschichte erzählen. Lustigerweise sind das oft Dackel (leider haben wir keinen Hund). Gerade habe ich die Arbeit an einem Wimmelbuch beendet – da konnte ich mich so richtig ausleben :-)

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich umgebe mich mit vielen Büchern, vor allem Kinderbüchern und natürlich Instagram. Besonders gerne mag ich hier Challenges zu bestimmten Themen und bin begeistert, wie Kollegen dieselben Themen umsetzen. Am meisten aber liebe ich es lustige Situationen im Alltag zu „sammeln“. Ich feiere solch kleine Entdeckungen immer total und speichere sie in meinem Kopf ab. Überall kann man Lustiges entdecken und seine Studien treiben. Nicht zuletzt durch meine 2 Kinder, habe ich eine ständig sprudelnde Inspirationsquelle. Falls mir so gar nichts einfallen will, gehe ich gerne spazieren oder mache etwas ganz anderes, bei dem ich nicht nachdenken muss. Putzen, Fahrrad fahren, in den Garten … Oft kommen die richtigen Gedanken und Bilder dann ganz von allein.
Zuletzt bin ich sehr von der Netflixserie „Abstract“ inspiriert worden. Hier werden verschiedene Designer vorgestellt und Ihre eigene Art Dinge zu betrachten und an Aufgaben heran zu gehen. Eine absolute Guckempfehlung!

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Durch Illustrationen erfasst man sofort, worum es geht. Das ist toll. Durch eine gute Illustration erreicht man alle Menschen. Jeder kann so auch komplexere Zusammenhänge verstehen, ohne vorher darüber lesen zu müssen. Am allerschönsten finde ich die jeweilige Persönlichkeit des Illustrators durch seine Zeichnungen zu entdecken. Durch den Strich, die Farbwahl, aber auch durch die Themenauswahl, kann man viel herauslesen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Mein erstes Illustrationsprojekt und dieses dann als fertiges, gedrucktes Kinderbuch in Händen zu halten. Das war etwas ganz besonderes und hat mir gezeigt, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Zu meiner damaligen Lektorin habe ich immer noch ein besonderes Verhältnis. Mein schlimmstes Erlebnis als Illustratorin war, als ohne mein Einverständnis in meiner Arbeit herumgewurschtelt und mir das Ergebnis als tolles Endprodukt präsentiert wurde.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass der Beruf des Illustrators noch so wenig wertgeschätzt wird. Überall, wo man hinsieht, findet man Illustration. Ein Leben ohne wäre kaum vorstellbar, dennoch erlebe ich immer wieder, dass dieser Beruf als Spinnerei abgetan und wenig gewertschätzt wird.

Für dieses Projekt von mir möchte ich gerne Werbung machen:

Im Januar erscheint mein erstes Wimmelbuch im Magellan Verlag. Es war unglaublich viel Arbeit und es steckt meine ganze Kreativität und Herzblut drin.

Website: www.TessaRath.de
Instagram: @tessarath

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