VANESSA DROSSEL

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Vanessa Drossel.

Vanessa Drossel wurde 1988 geboren. Sie lebt in Kiel.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Da ich lange vor Schulzeiten damit angefangen habe, kann ich das nicht mehr genau sagen. Vermutlich, weil es für mich ein idealer Zeitvertreib war und ich die Sachen zeichnen wollte, die ich mochte. Das konnten – je nach Phase, Rennautos, Ritter, Feuerwerke oder Pferde und Wölfe sein. Mit Comics habe ich mich schon lange beschäftigt – „Lustige Taschenbücher“, „Asterix“, „Als die Tiere den Wald verließen“ waren meine Vorlagen. In der Mittelstufe ging es dann so richtig los – der Manga-Boom war gerade aktuell, sodass ich in dieser Zeit vor allem meine Lieblingsfiguren aus „Sailor Moon“ oder „Digimon“ gezeichnet habe. Kurz danach kam der Wunsch auf, eigene Figuren zu zeichnen und deren Geschichten zu erzählen.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Angefangen habe ich als Manga-Zeichnerin und das sieht man auch immer noch sehr deutlich. Bedingt durch die Themen und die Charaktere wurden die Zeichnungen aber etwas realistischer, sodass sie heute irgendwo zwischen „japanisch“ und „westlich“ rangieren. Ich konnte im Manga-Stil einfach das Altern meiner Figuren nicht so darstellen, dass es mir gefiel.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ganz klar: Blaulicht-Themen. Angefangen vor allem im Bereich Polizei, wo ja auch mein erster gedruckter Comic spielt. In den Illustrationen kamen aber auch Feuerwehr, Rettungsdienst und Co. vor. Für Geschichten dazu bräuchte ich aber vermutlich Autorinnen oder Autoren, da mein Fachwissen da einfach nicht ausreicht. Das aktuelle Werk wird sich dann um das Technische Hilfswerk drehen, weil ich dort sowohl ehren- als auch hauptamtlich aktiv bin. Wichtig ist mir bei der Darstellung der Blaulicht-Themen vor allem eine größtmögliche Authentizität zu erreichen. Daher muss ich viele Recherchen anstellen, inklusive Foto- und Interview-Terminen in den Dienststellen.

Wie suchst du dir Inspiration?

Zum einen aus den Nachrichten oder Reportagen aus Fernsehen, Zeitungen oder den Online-Portalen, aber auch aus den Erzählungen und Erfahrungen meiner Blaulicht-Freunde. Aus einer Idee oder mehreren Ideen entwickele ich dann die Geschichte.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Auch wenn die CGI-Animation aufholt: Man kann einfach alles zeichnen. Von Historischem, alternativer Geschichte, aktuellen Themen bis hin zu Fantasy und Science Fiction. Können Bücher natürlich auch – aber eben ohne Bild. Dabei variieren natürlich nicht nur die Themen, sondern auch die Zeichenstile, die dem Erzählten eine weitere Ebene hinzufügen können.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Die schönsten Erlebnisse sind die, wenn Blaulichter meine Geschichten lesen und sagen, dass es ihnen gefallen hat und ich Dinge korrekt und trotzdem spannend dargestellt habe. Bei den Recherchen vorab ist es schön zu sehen, wie sie sich freuen, wenn sich jemand für ihre Arbeit interessiert. Aber ich freue mich auch sehr, wenn es anderen Leuten gefällt, die dadurch z.B. mehr über die Polizeiarbeit gelernt haben. Schlimm sind für mich Artblocks, wenn ich also bei den Zeichnungen oder dem Planen von Geschichten nicht weiterkomme. xD

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass viele die Polizei und ihre Arbeit kritisch sehen. Ich thematisiere diese Fehler in meinen Werken nicht explizit, versuche aber, die Polizei als Querschnitt der Gesellschaft darzustellen. Jede/r, der als Polizist absichtlich strafbare Handlungen begeht, gehört aus dem Dienst entfernt, da er oder sie alle anderen, die gute Arbeit leisten und für uns den Kopf hinhalten, mit in den Dreck zieht.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Werbung machen möchte ich für mein neustes Comic-Projekt. Dabei begleiten wir einen Ortsverband des Technischen Hilfswerks, also ehrenamtliche Einsatzkräfte in einen Hochwasser-Einsatz an der Elbe – angelehnt an den Einsatz im Jahr 2013, aber doch fiktiv. So möchte ich Nicht-THWlern und Nicht-Blaulichtern einen Einblick in so einen großen Einsatz geben. Der Comic ist Anfang Oktober im Zwerchfell Verlag erschienen und ↦ bei Kwimbi.de zu bestellen. Die ersten Reaktionen der Leserinnen und Leser waren durchweg positiv, was mich sehr glücklich macht. Mehr zu mir und zum Comic erfahrt ihr ↦ in diesem Video.

Blog: nessi6688.wordpress.com
Twitter: twitter.com/nessi6688
Animexx: www.animexx.de/doujinshi/zeichner/111690/
Deviantart: www.deviantart.com/nessi6688

Comic-Seite, Thema: Polizei; von Vanessa Drossel
Comic-Seite, Thema: Polizei; von Vanessa Drossel
Comic-Seite, Thema: THW; von Vanessa Drossel
Comic-Seite, Thema: THW; von Vanessa Drossel
Comic-Still von Vanessa Drossel

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