7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Sven Lütgen.
Sven Lütgen wurde 1968 in Hamburg geboren und lebt und arbeitet in Hamburg und Kiel.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Das weiß ich nicht. Das Zeichnen war schon immer da.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mixed Media. Telefonzeichnungen treffen auf Portraits und ausgeschnittene Formen, Gegenständliches auf Ungegenständliches, Bewusstes auf Unbewusstes. Häufig entstehen Montagen aus unterschiedlichsten Elementen meines Materialbestands, da ich Reste meist aufbewahre, denn schon kleine Schnipsel können später genau das fehlende Teilchen bedeuten.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Meine Themen entstehen oft erst beim Arbeiten und häufig interessiert mich gerade das Sichtbarwerden dieser Suchbewegung. Daher entsprechen die Titel meiner Arbeit ganz nüchtern dem Entstehungsdatum als durchlaufende Produktion von Bildern. Auffallend häufig finden sich seltsamerweise jedoch Gesichter von Frauen und Häuser in ihnen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Die Inspiration entsteht durch das intuitive Folgen einer inneren Logik des Materials. Ausgangspunkt kann eine Kinderzeichnung sein, übriggebliebene Negativformen von ausgeschnittenem Material, ein interessanter Klecks etc. In gewisser Weise arbeite ich sehr musikalisch.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Das lässt sich für mich nicht pauschal beantworten. Ein Musikstück kann ja ebenfalls etwas comicartiges haben, ein Cartoon wiederum Bewegung suggerieren etc. Unterschiede betreffen eher Rezeptionskontext, Handhabung und Dimensionalität.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Am schönsten: Wenn es „klick” macht, und das Bild ganz klar signalisiert, dass es fertig ist. Am schlimmsten: Wenn man diesen Punkt nicht bemerkt und mit dem nächsten Strich zu viel alles verdirbt – aber meistens geht´s dann mit der Schere weiter …
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass die musischen Fächer in unserer gewinn- und wettbewerbsorientierten Gesellschaft so stark in den Hintergrund gedrängt wurden und künstlerische Arbeit oft nicht angemessen entlohnt wird.
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