STINKWURSTANTILOPE

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Stinkwurstantilope.

Stinkiwurstantilope wurde 666 in Satansania geboren. Heute lebt sie abwechselnd in Geilenkirchen und Fickingen.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Als Stinkwurstantilope halten sich nicht nur Löwen, sondern auch Menschen von einem fern. Das macht eine normale Konversation nicht möglich. Darum begann ich die Dinge, die ich sagen wollte, auf große Seiden-Banner zu zeichnen. So konnte ich kommunizieren, ohne dass mein Geruch andere belästigte. Dennoch fühle ich mich isoliert – darum erschaffe ich andere Wesen wie mich. Mit einem Rudel aus verrückten Kreaturen wie z.B. dem Buckeleutervampir, dem Wanderhodenfalken oder der Matratzenhumusschleuder versuche ich das System zu unterwandern, Ziel Weltherrschaft. Aber pssst, das ist noch geheim.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Bei mir sind Zeichen und Schreiben gleich gewichtet. Ein ausgedachter Name eines Wesens beeinflusst wie das Wesen aussieht. Und das Aussehen ist dann wieder Inspiration für die Geschichte dazu. Das eine geht ohne das andere nicht. Das ist so wie bei Jogi Löw. Man kann nicht mehr Jogi sehen, ohne ans Popeln zu denken. Man kann aber auch nicht mehr in Ruhe popeln ohne an Jogi zu denken.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Genitalien und Marzipan sind mir besonders wichtig. Allerdings ist Marzipan ein heikles Thema, sodass ich dies eher im Verborgenen verarbeite. Ansonsten finden sich in meinen Kreaturen Musik, Exkremente, Vampire, Muffen, Matratzen, Drüsen sowie Lebensmittel in Form von Bartkartoffeln und Doofschreipampe wieder. Was auch immer das nun über meine psychische Verfassung aussagt …

Wie suchst du dir Inspiration?

In der Regel in Finanzämtern und Steuerfachbüros. Auch bin ich immer wieder fasziniert von der anarchischen Stimmung eines deutschen Schrebergartens. Wenn ich wirklich mal in einem kreativen Loch stecke, setzte ich mich ins Wartezimmer eines Dermatologen – die Energie dort fesselt mich einfach. Hier kann ich mich besonderes tiefen Meditationen hingeben. Ansonsten inspirieren mich – wie jeden anderen auch – die Klassiker: Gruben und kleine Schmuckschatullen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Vor allem können Comics wahnsinnig gut riechen. Wenn ich durch ein neues Comic blättere, fühle ich mich immer an meine Zeit im Zirkus zurückversetzt. Mein Job dort war es, die Seiltänzer zu sichern – aber die Comics waren einfach interessanter …

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Da Stinktierantilopen keine Finger besitzen, sondern nur klobige Hufe, ist jede Zeichnung für mich eine Qual. Aber nur aus Schmerz kann Schönheit entstehen. Wie beim Soul. Oder im Kreissaal. Oder beim Facelifting. So ist jede Zeichnung gleichzeitig ein schreckliches und wundervolles Erlebnis.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass sich Luka Modric und Beatrix von Storch ein Gesicht teilen. Und dass „Dreh mal am Herd“ rückwärts genau das dasselbe ist.

Instagram: @stinkwurstantilope

Wanderhodenfalke
Matratzenhumusschleuder
Bartkartoffel
Buckeleutervampir

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