NIKLAS SCHWARTZ

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Niklas Schwartz.

Niklas Schwartz wurde 1989 in Dortmund geboren und lebt und arbeitet in Münster.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich hab irgendwann als Kind mal damit angefangen und nicht mehr aufgehört. Später habe ich dann, nach einem kleinen Umweg über ein (immerhin abgeschlossenes) Geschichtsstudium und einem Job in einer Filmfirma, gemerkt, dass man damit tatsächlich etwas Geld verdienen kann, und das ganze dann noch einmal studiert. Und jetzt verdien ich damit tatsächlich etwas Geld.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Wenn man mich lässt, zeichne ich gerne linear, mit vielen Schlagschatten, ein Stil, den ich mir von Comiczeichnern wie Eduardo Risso oder Mike Mignola abgeguckt habe. Im Großen und Ganzen, würde ich sagen, ist das stilisierter Realismus. Ich klaue gerne bei klassischen Zeichnern wie Loomis, Eisner oder Buscema. Ich würde auch gern bei Sargent, Gurney und Zorn klauen, die sind aber zu gut.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Vor allem gesellschaftliche und historische, keine Überraschungen soweit. Illustratorisch zu zeigen, wie die Welt vor gar nicht all zu langer Zeit aussah, wie die Menschen lebten und vor allem, was das mit uns heute zu tun hat und warum wir der Vergangenheit nicht entfliehen können, reizt mich. Auch gesellschaftliche Themen, wie Armut, Gleichheit und Ungleichheit, aber auch die Art und Weise, wie wir Menschen und den Planeten untertan machen, kommen immer wieder vor. Außerdem zeichne ich halt gerne Legionäre, Ritter, Roboter und Cowboys. Und Dinosaurier. Dinosaurier sind einfach cool.

Wie suchst du dir Inspiration?

Mit Aufträgen kommt die Inspiration ja praktisch frei-Haus. Für freie Arbeiten arbeite ich gerne in Serien, das Thema ist mir da oft egal. Ich habe eine Zeit lang tagelang nur Haie in Acryl auf Verpackungsmaterialien gemalt, die Xenomorphs aus Alien gezeichnet (gern mit Partyhütchen) oder Studien von Fotos aus dem 19. Jahrhundert gepinselt. Oft will ich mir aber auch einfach eine neue Technik aneignen, und arbeite dann viel in diese Richtung, zum Beispiel Studien von Metalloberflächen oder Fell.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Sehr viel. Sie können vor allem zeigen, was man so nicht sehen kann oder was es nicht oder nicht mehr gibt, und das auch noch auf sehr charmante (und sein wir mal ehrlich: billige) Art und Weise. Grade komplexe Zusammenhänge und Objekte, aber auch abstrakte Konzepte kann Illustration visualisieren wie sonst nichts. Außerdem sind Comics sehr, sehr cool.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

(…)

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist ausgesprochen viel nicht egal, aber mir wurde kürzlich gesagt, ich rege mich zu viel auf; das sei schlecht für’s Herz. Ich versuche mich jetzt nur noch über Ausgewähltes aufzuregen, wie Alice Weidel, die FDP oder das Rewe kein Limetten-Gelee mehr verkauft.

Für dieses Projekt möchte ich gern Werbung machen:

Für Vieles, ich habe zum Beispiel gerade ein Ausstellungstück im Naturkundemuseum in Münster stehen, das da mit einigen anderen, sehr schönen Exponaten herumsteht und beschaut werden möchte. Besonders Spaß gemacht hat in letzter Zeit aber die Zusammenarbeit mit der LWL-Kulturabteilung für die Webserie „Saurierland Westfalen“, moderiert vom extrem gut gekleideten Fabian Nolte. Kann man sich auf Youtube anschauen. Die nächste Staffel der Serie, diesmal mit einem etwas anderem Thema, ist auch bereits in Arbeit.

Website: the-schwartz.com
Instagram: @niklas_schwartz


7AUF1STRICH wird derzeit mit Mitteln aus dem Stipendiatenprogramm von NEUSTART KULTUR gefördert. Herzlichen Dank! Aktuell gibt es wieder neue Stipendien, ich empfehle allen, die journalistische/kulturelle Projekte betreiben, sehr, es dort einmal zu versuchen. Mehhr Infos und Anmeldung via soziokultur.neustartkultur.de

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