MERRILL HAGEMANN

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Merrill Hagemann.

Merrill Hagemann wurde 1998 in Hannover geboren und lebt und arbeitet in Münster.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich zeichne schon länger, als ich denken kann, das ist also schwer zu sagen. Ich liebe es außerdem, Geschichten zu erzählen, und im Comic finden sich die illustrative und die narrative Ebene vorbildlichst wieder. In den letzten Jahren habe ich zudem zur Animation gefunden, die ein noch ganz eigenes expressiveres Potential hat.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich versuche, nicht einen einzigen Stil zu haben, sondern den Look mehr vom Inhalt, den ich transportieren will, und der Wirkung, die ich erreichen will, abhängig zu machen. Natürlich habe ich mir über die Zeit einige Charakteristika angeeignet, etwa die dünnen, langen Arme und Beine, die viele meiner Figuren haben. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass mir die Ästhetik von Wasserfarben schon immer sehr gut gefallen hat, ich liebe diese organische Verspieltheit, da steckt so viel Ausdruck drin. Das gefällt mir grundsätzlich an Farbwelten – vielleicht ist das die beste Antwort auf die Frage: farbenbetont.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Umweltschutz und Gleichberechtigung für alle sind da so die ersten und (zumindest aus meiner Sicht) offensichtlichsten Dinge, die mir einfallen. Das Schöne an der Kunst ist, dass solche gesellschaftskritischen Themen behandelt werden können, ohne dass es zu aufdringlich wirkt, ohne erhobenen Zeigefinger. Über diese Fähigkeit wichtige Inhalte zu vermitteln und dabei verspielt und unverkrampft und frei bleiben zu können verfügt die Kunst so intensiv wie nichts anderes.

Wie suchst du dir Inspiration?

Inspiration suche ich selten, ich finde sie meistens einfach so, stolpere sozusagen überall darüber. Das Problem ist meistens die Zeit, von der es einfach zu wenig gibt für die vielen guten Ideen, die unsere Welt bietet. Sehr oft werde ich aber von schönen Animationen und spannendem Illustrationsstilen inspiriert, die mich dazu bringen, selbst etwas Kreatives machen zu wollen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Weshalb ich trotz meiner immer stärker werdenden Liebe zu Filmen Comics noch immer so brillant finde, ist, dass diese Bildergeschichten unsere Vorstellungskraft und damit unsere Kreativität schon beim Lesen stark anregen, alleine wenn wir die Lücken zwischen den Bildern füllen müssen. Dadurch entsteht einfach eine wunderbare Verbindung zwischen Rezipient und Werk/Autor.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Ich hatte viele schöne und auch ein paar unschöne Erlebnisse als Zeichner. Mein schönstes (aber mitunter auch stressigstes) Erlebnis war bisher wahrscheinlich die Umsetzung meines ersten öffentlichen Projektes, des animierten Kurzfilms „Angakoks Erwachen“. Das war eine wegweisende Erfahrung, dieses Projekt mit all den mitarbeitenden Leuten zu organisieren und wachsen zu sehen. Und gerade die vielen hilfreichen Feedbacks dazu haben mich sehr gefreut.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass… sich die meisten Menschen, gerade im „westlichen Kulturkreis“ in ihrer eigenen Blase verstecken und so tun, als würde das System doch funktionieren. Obwohl es das ganz eindeutig nicht tut, unsere Welt ist leider an mehr Stellen kaputt, als die meisten Leute wahrhaben wollen. Mit meiner Kunst versuche ich, etwas zur Änderung dieser Umstände beizutragen.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Mein schon oben angesprochener Kurzfilm „Angakoks Erwachen“ ist auf YouTube zu sehen. Auch jetzt noch kann ich jegliches Feedback dazu sehr gut gebrauchen, denn der Film gewährt bloß einen kleinen Einblick in die post-apokalyptische Welt und Geschichte, an der ich seit über zwei Jahren schreibe. Wenn ihr dazu mehr wissen oder mich bei dem Projekt unterstützen wollt (mit Kreativität oder was auch immer), schreibt mich gerne direkt an :)

Instagram: @merrill.hagemann

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