MASCHA BISALIEVA

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Maria Bisalieva.

Maria (oder auch Mascha) Bisalieva wurde 1999 in Bor (Russland) geboren und lebt und arbeitet in Kassel.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Dank meiner Mutter habe ich schon in meiner Kindheit viel gezeichnet. Meine Mutter ist Künstlerin, deshalb gab es bei uns zuhause immer Pinsel, Stifte und Papier. Wie oft ich mit meiner jüngeren Schwester „Sprechende Bilder“ gespielt habe! Bei dem Spiel ging es darum, Bilder zu zeichnen und sich beim Zeichnen Geschichten zu den Bildern auszudenken. Meine Schwester musste jedes Mal dazu überredet werden, das Spiel zu spielen, denn ihre Rolle bestand mehr aus dem Zuschauen und Zuhören. Aber sobald wir einmal anfingen zu spielen, war sie genauso gespannt wie ich, welches Bild und welche Geschichte dazu als nächstes kommt. Ich habe nie aufgehört „Sprechende Bilder“ zu spielen. Heute spiele ich es in Gedanken durch, indem ich mir Geschichten zu den Orten und Figuren ausdenke, die ich ins Skizzenbuch zeichne.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Bei meinen fertigen Illustrationen ist es nicht direkt zu sehen, dass mein Skizzenstil oft ziemlich durcheinander aussieht :D Meine Lieblingsfarben sind Pastellfarben und Blautöne; und ich zeichne gerne Wasserwesen! Darüber hinaus knete ich gerne und zeichne den gekneteten Figuren dann digital Gesichter. In Zukunft möchte ich dasselbe auch mit Filz ausprobieren.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Aktuell beschäftige ich mich mit dem Thema Herkunft und Zugehörigkeitsgefühl und erforsche dabei die Migrationsgeschichte meiner Familie. Aus dem Thema ist ein Filmprojekt entstanden, bei dem ich multimedial mit Video und Illustrationen arbeite.

Wie suchst du dir Inspiration?

Illustrierte Bücher, Graphic Novels sowie Animationsfilme- und serien inspirieren mich! Ich könnte einen ganzen Tag damit verbringen, mir ganz viele animierte Kurzfilme bei Youtube oder Vimeo anzuschauen. Außerdem schaue ich mir gerne Vlogs von anderen Zeichner*innen und Illustrator*innen an, das hilft mir vor allem damit, zu zeichnen anzufangen, wenn ich gerade keine Motivation habe. Am meisten inspiriert es mich, mit Menschen über Ideen und Projekte zu reden!

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Während des Drehs für mein aktuelles Filmprojekt (siehe Punkt 3) hatte ich manchmal den Wunsch, statt Kamera und Mikrofon einen Stift und Skizzenblock in der Hand zu halten. In diesen Momenten habe ich gemerkt, dass Zeichnung viel diskreter und gleichzeitig viel direkter sein können, weil ich dabei nicht das Gefühl habe, um Erlaubnis fragen zu müssen, bevor ich etwas festhalte. Deshalb filmte ich, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot – und wenn es sich nicht anbot, die Kamera rauszuholen, zeichnete ich Bilder.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Im Sommer habe ich mich in die Fußgängerzone auf die Straße gestellt, um Schnellportraits von Menschen zu machen – und es ist überraschend gut angekommen. Die meisten mussten lachen, als sie nach zwei Minuten das Ergebnis in der Hand hielten. Das hat mir Mut gemacht, mich mehr zu trauen, solche spontanen Projekte mit Menschen zu machen. Dazu war es auch eine gute Übung.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass Illustrationen und Comics auf sozialen Medien oft nicht die Aufmerksamkeit und Wertschätzung bekommen, die sie verdienen. Und der Algorithmus, z.B. bei Instagram macht das auch nicht besser.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Wer sich auch manchmal fragt, wie lange Kunst im Internet einen Wert hat oder ob Kunst ohne Sinn existieren kann und sollte, findet noch mehr solcher Fragen bei @anonymes.axolotl. Antworten auf die Fragen gibt es zwar nicht, dafür eine Einladung in den Kommentaren mitzudiskutieren!

Instagram: @macha_kracha
Tumblr: maria-bisalieva.tumblr.com

Knete
Piroschki
Portrait zeichnen

7AUF1STRICH wird derzeit mit Mitteln aus dem Stipendiatenprogramm von NEUSTART KULTUR gefördert. Herzlichen Dank! Aktuell gibt es wieder neue Stipendien, ich empfehle allen, die journalistische/kulturelle Projekte betreiben, sehr, es dort einmal zu versuchen. Mehr Infos und Anmeldung via soziokultur.neustartkultur.de

Comments are closed.

Navigate