ESTHER SAMUELS-DAVIS

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Esther Samuels-Davis.

Esther Samuels-Davis wurde 1987 in New York (Bundesstaat) geboren und lebt und arbeitet in Berlin.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich bin mir nicht sicher, warum ich angefangen habe zu zeichnen. Meine Großmutter war Malerin und mein älterer Bruder ist es auch, also denke ich, dass ich wahrscheinlich angefangen habe, weil ich als Kind viel damit zu tun hatte.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Meine Art zu zeichnen ist sanft und klein. Ich nehme mir Zeit, um mit Druckbleistiften Schichten von Graphit aufzutragen und jede Zeichnung so glatt wie möglich zu machen. Manchmal habe ich das Gefühl, je mehr Zeit und Energie ich in ein Bild investiere, desto lebendiger wird es auf dem Papier. Mein Ziel ist es immer, dass sich eine fantasiereiche Zeichnung wie die Realität anfühlt.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Themen, die mir besonders am Herzen liegen, sind Emotionen und dass alles lebendig ist.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich lasse mich meist von Spaziergängen in der Stadt oder im Wald inspirieren, von Reisen, die mir etwas völlig Neues zeigen, oder einfach von lustigen kleinen Momenten im Alltag. Ich liebe es, all die verrückten Dinge zu beobachten und zu erfahren, die auf diesem Planeten passieren.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Sie können die Welt auf eine andere Art und Weise zeigen – eher so, wie wir sie empfinden. Manchmal denke ich, dass sich Comics und Illustrationen realer anfühlen können als die Welt vor uns, weil eine Zeichnung Dinge enthalten kann, die unsere Augen nicht sehen können. Ich glaube, dass die meisten Comics und Illustrationen eine persönliche Sichtweise, Erfahrung und Emotion ausdrücken. Wenn wir diese Ausdrücke teilen, könnten wir uns alle ein bisschen besser verstehen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Eines meiner schönsten Zeichenerlebnisse hatte ich, als ich vor ein paar Jahren eines Abends an einer Kaltnadelradierung arbeitete. Ich bin nicht sehr gut in der Linienführung, also entschied ich mich, einen kleinen Youtube-Dokumentarfilm über Albrecht Dürer anzuschauen, um zu sehen, ob der mir etwas Mut machen könnte. Die Dokumentation zeigte ihn als eine sehr selbstbewusste Person – und besonders sicher im Zeichnen von Linien. Während ich mir das ansah (und an meiner Kupferplatte arbeitete), beschloss ich, so zu tun, als wäre ich er, während ich daran arbeitete. Am nächsten Tag fühlte es sich so echt an, dass ich bei der Arbeit das seltsame Gefühl hatte, sehr erfolgreich zu sein – bis mir klar wurde, dass dieses Gefühl daher kam, dass ich mir kurzzeitig einredete, ich sei Albrecht Dürer. Vielleicht ging die Fantasie ein bisschen zu weit – aber zumindest kamen meine Linien besser heraus als je zuvor :)  Am wenigsten mag ich es, wenn man eine Menge Zeit in eine Zeichnung investiert, sie aber einfach nicht funktioniert. Dann kommt der Punkt, an dem man merkt, dass man nichts mehr tun kann, um es zu retten, und von vorne anfangen muss. Egal, wie oft das passiert ist, ich habe immer noch Schwierigkeiten, nicht einen kleinen Wutanfall zu bekommen.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass „nichts Goldenes bleiben kann“.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Mein neues Buch („Tumbo in the Shadows“), das 2022 im Taotime Verlag (Insta: @taotimebooks) erscheinen wird.

Website: www.dirtyliketheweeds.com
Instagram: @dirtyliketheweeds
Facebook: @Dirtyliketheweed

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