DIETMAR DUPREE

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Dietmar Dupree.

Dietmar Dupree wurde 1988 geboren und lebt und arbeitet in Oldenburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich erinnere mich an einen Comic, den ich in der Grundschule gezeichnet habe, naja vielleicht eher ein paar Panels. Ich hatte gerade das erste Mal Starwars gesehen und war ziemlich platt und geschockt, als die Familienverhältnisse einiger Charaktere auf den Tisch kamen. Das ist irgendwie hängen geblieben und wollte wohl verarbeitet werden. Ein paar Freunde aus meiner Klasse fanden das richtig cool. Also würde ich sagen angefangen zu zeichnen habe ich, um Dinge zu verarbeiten oder auszudrücken, die ich erlebt oder wahrgenommen habe und die irgendwie bei mir geblieben sind. Aber ich kann mich auch nicht ganz davon frei machen, dass es sich immer gut anfühlt, dass das Zeichnen und Malen auch Anerkennung findet.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Da bin ich selbst noch auf der Suche. Auf jeden Fall mag ich dynamische Linien und betrauere immer die schnell gesetzten Striche von losen Vorskizzen, die oftmals im Laufe des Arbeitsprozesses verloren gehen. Ganz auf Linien verzichten fällt mir immer schwer, auch wenn ich sehr malerische Stile, die scheinbar ganz ohne Striche auskommen, vergöttere. Es hat ein bisschen was davon, die Stützräder abzunehmen wenn man Radfahren lernt. Ein wenig unangenehm, das zuzugeben, wenn ich ehrlich bin. Auf jeden Fall ist mein Stil bunt, ich experimentiere gerne mit Farben, besonders beim digitalen Arbeiten macht es mir immer tierisch Spaß an Reglern und Graphen rumzuspielen, um die Farbgebung vom Zufall beflügeln zu lassen.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Figuren und Charaktere machen mir immer besonders Spaß, ich mag es, Dinge in der Schwebe darzustellen, losgelöst vom Griff der Schwerkraft. Sehr gemäßigt gegen die Gesetze der Natur rebellieren. Aber Essen scheint auch oft ein Motiv zu sein wenn so ich zurückblicke.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich schaue mir gerne Arbeiten von KünstlerInnen und IllustratorInnen an, aber auch Fotografien, Filme und Dokumentationen. Ich höre dann und wann mal neue Musik oder schaue in ein Buch. Manchmal tut‘s auch ein Spaziergang, egal ob durch die Stadt oder den Park oder hab nen netten Plausch mit Freunden. Manchmal kommt die Inspiration auch beim Arbeiten von allein, wenn zum Beispiel eine besonders interessante Linie ihren Weg übers Papier gefunden hat. Ich glaube, Inspiration lässt sich in fast allem finden, wenn man genau genug hinsieht und bewusst wahrnimmt. Ohne dabei jetzt übermäßig esoterisch klingen zu wollen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Zeichnungen und Malerei bringen meiner Meinung nach immer sehr viel von der Identität der Person ein, die den Stift hält. Klar gibt es Diskurse, dass KünstlerInnen und Kunst voneinander getrennt betrachtet werden sollten, aber die Arbeiten entstehen ja auch nicht losgelöst von der Person im luftleeren Raum. Es ist ja irgendwie schon die Summe aller möglichen Einflüsse und Erfahrungen, die die jeweilige Person im Laufe ihres Lebens gesammelt hat. Das kann man schon wertschätzen, auch ohne zu versuchen, psychoanalytische Rückschlüsse zu ziehen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Mein schönstes Erlebnis, das erste was mir da einfällt ist, dass ich mal sehr sneaky überhört hab, wie zwei Leute sich sehr lobend über Bilder, die ich an der Uni ausstellen durfte, unterhalten haben. Ich war gerade spät dran zu einem Seminar und hab das Kompliment nur im Vorbeigehen aufgeschnappt. Vielleicht nicht besonders spektakulär, aber ein bisschen hab ich mich wie ein Geheimagent gefühlt. Etwas richtig Schlimmes ist mir glaube ich noch nicht passiert, vielleicht mal vergessen zu speichern, bevor ich Photoshop oder Illustrator geschlossen hab. Das tut immer weh, grad wenn man ne längere Session hinter sich hat. Mittlerweiie haben die vermutlich eine autosave Funktion. Trotzdem: Strg + S steht für safety.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass es immer noch Leute gibt, die nicht wissen, dass die Dusche der beste Ort ist, um Orangen zu essen.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Wofür ich gerne Werbung machen möchte ist das Festival der Illustratoren. Das findet seit 2012 alle zwei Jahre im schönen Oldenburg statt und ist eine wunderbare Gelegenheit, erfahrene sowie neue IllustratorInnen zu treffen und Interessantes aus ihrem Arbeitsalltag zu erfahren. Auch gibt es meistens Vorträge zum Beruf, Lesungen, Musik und Workshops (sofern äußere Umstände das denn zulassen).

Website: dietmardupree.de
Website (Festival): illustratoren-oldenburg.de
Instagram: @dupree-illustration

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