SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Constanze Spengler
Constanze Spengler wurde 1971 geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Als ich klein war muss mir wohl mal jemand einen Stift in die Hand gedrückt haben, ich war glücklich und seitdem zeichne ich.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Einen eindeutigen Stil habe ich gar nicht. Ich versuche eher zu jedem Projekt den Stil zu finden, der mir dafür passend und richtig erscheint. Mal stempele ich, mal schneide ich Formen aus farbigem Papier oder die Illustrationen entstehen digital. Gemeinsamkeiten haben die Bilder trotzdem. Generell möchte ich, dass meine Illustrationen auf den ersten Blick freundlich und zugänglich wirken, Spaß machen – ohne dabei flach oder süßlich zu sein. Der zweite Blick soll sich schließlich auch noch lohnen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Vielleicht zu zeigen, dass es eigentlich immer mehr als eine Sichtweise oder Handlungsmöglichkeit gibt.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ausstellungen, Bücher, Filme, die Arbeit von Kollegen, die ich toll finde. Außerdem bin ich gern draußen unterwegs. Egal ob auf einem matschigen Feldweg oder in einer fremden Großstadt. Die Inspiration lauert praktisch überall.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Manchmal: Komplizierte Zusammenhänge oder abstrakte Gedanken auf einen Blick verständlich machen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Stressig ist immer der Moment, wenn ich merke, dass die Bilder für ein neues Projekt, so wie ich sie mir in Gedanken ausgemalt hatte, gar nicht funktionieren. Dann quäle ich mich mit ihnen eine Weile schlecht gelaunt herum und probiere alles Mögliche aus. Bis es irgendwann ‚klickt’ und es plötzlich leicht ist, die Bilder erzählen zu lassen. Das ist dann wiederum sehr schön … Schöne Erlebnisse habe ich auch oft bei Lesungen, wenn Kinder zu meinen Geschichten zeichnen oder schreiben. Spaß macht das eigentlich immer, aber ab und zu bin ich völlig von den Socken, weil mich jemand mit einer wirklich genialen Bildidee überrascht.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass in Deutschland der Bildungserfolg von Kindern immer noch so stark vom Elternhaus abhängt und auch nicht, dass knapp 19% der Zehnjährigen einen Text nicht so lesen können, dass sie ihn auch verstehen. Klar: Es gibt auch noch andere dringende Probleme – aber dieses scheint mir eines der lösbaren zu sein. Wir sollten also Zeit, Geld und gute Ideen in die Problemlöser von morgen investieren.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Ich möchte gerne auf die Initiative „Jedes Kind muss lesen lernen“ hinweisen. Nicht meine eigene, aber auf jeden Fall unterstützenswert; von Kirsten Boie.
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