ANDREAS EIKENROTH

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Andreas Eikenroth

Andreas Eikenroth wurde 1966 geboren und lebt in Gießen.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich glaube, das Ding ist, dass ich nie aufgehört habe, zu zeichnen. Jeder hat als Kind zu Hause und in der Schule gezeichnet, die meisten sogar gerne.Irgendwann wurde dass bei vielen halt abgelöst durch Partys, Petting und Fußball. Da ich nie so großes Interesse an Fußball hatte, konnte ich beim Zeichnen bleiben.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Zusammengeklauter Indepedent-Semi-Funny-Stil. Als auf einem Comicsalon eine ältere Dame mal meinte, mein Stil würde sie an die „Monsieur Jean“-Bücher erinnern, konnte ich das zwar nur zum Teil nachvollziehen, aber es hat mich sehr gefreut.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Geschichten aus dem Leben. Dinge, die so auch passiert sein könnten. Solche Sachen, die unter „Slice of live“ oder „Coming of Age“ laufen. Aber halt mit Handlung und Spannungsbogen. Also fast alles außerhalb von sprechenden Tieren, SciFi, Zombies und Superhelden.

Wie suchst du dir Inspiration?

Inspiration bietet wohl am meisten der Alltag. Meiner und der von Freunden. Und die Ideen dazu kommen mir dann meistens beim Laufen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Im besten Falle Malerei, beziehungsweise Zeichenkunst, die mich anspricht, mit einer gut erzählten Geschichte zu verbinden.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Die ganze Sozialisation in der Comic-Szene war prima. Ich habe dort einige der großartigsten Leute kennengelernt, die ich zu meinen Freunden zählen darf. Durchfeierte Nächte in Erlangen und gegenseiteige Besuche mit Nerd-Gesprächen in Berlin, München, Köln und in abgelegenen Schwarzwalddörfern. Und jede Veröffentlichung, die ich nach der ganzen Arbeit daran irgendwann in der Hand halte.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Ich würde nicht sagen, dass mir alles egal ist. Aber „et kütt, wie es kütt“, wie das kölsche Grundgesetz schon weiß. Also leb‘ ich nach dem „kategorischen Imperativ light“,versuche, das Beste im Rahmen meiner Möglichkeiten zu tun – und der Rest ist mir dann doch irgendwie egal.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Mein neues Buch. ↦ „Woyzeck“ von Büchner. Wird in diesem Sommer bei der ↦ „Edition 52“ erscheinen. Ich wohne in Gießen, das ist Woyzeck-Land, die Stadt stand im Original Pate für die Story. Als ich las, dass bei der Buchbewertung der Klassiker mit traurigen 38% positivem Feedback dasteht,war es mir ein Anliegen, das Fragment so zu erzählen, dass man wieder Geschmack daran findet.Denn die Geschichte um Ausbeutung, Liebe, Unterdrückung und Wahnsinn ist heute immer noch absolut aktuell.

Website: www.andreas-eikenroth.de
Facebook: facebook.com/EikenrothAE/
Blog: http://parole-ae.blogspot.com/

Andreas Eikenroth: Woyzeck

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