7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Maja Markelow.
Maja Markelow aka Mausel wurde 1996 geboren und lebt und arbeitet in Bielefeld.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich glaube, das kann ich nicht so genau beantworten. Aber ich vermute ein wichtiger Faktor war damals der Schrank im Wohnzimmer mit den unzähligen Videokassetten. Von Disney bis Bootleg-Disney war alles dabei. Das hat mich damals schon total fasziniert. Animation und Bild war schon früh meine Welt geworden. So richtig bewusst angefangen zu zeichnen, mit der Ambition besser zu werden, habe ich aber tatsächlich mit ca. 13 Jahren, als ich frisch und leidenschaftlich in meine Anime- und Mangaphase kam. Und seitdem habe ich nicht aufgehört
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Gute Frage, aber ich würde sagen »Stilisiert« und »Cartoony« passt am besten. Oder vielleicht eher »Inkonsistent«? Jedenfalls fällt es mir schwer mich wirklich auf einen Zeichenstil festzulegen. Aber das muss man meiner Meinung auch gar nicht. Ich experimentiere halt einfach gerne mit verschiedenen Brushes und Texturen, manchmal entdecke ich dadurch echt coole Techniken.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich liebe alles, was mit Charakteren und Charakterausdruck zu tun hat, Atmosphären und Gefühle zu erschaffen.Bei Geschichten finde ich introspektive Erzählungen sehr faszinierend. Es hat etwas therapeutisches, wenn man mit den Augen jemand anderes deren Leben sieht. Dabei muss es nicht immer um das große Drama gehen, oft sind es die kleinen Dinge, die eine ungeahnte Tiefe verbergen. Ansonsten bin ich nie zu ernst unterwegs und versuche immer einen Hauch von »Whimsyness« in meinen Bildern einzufangen.
Wie suchst du dir Inspiration?
Wann immer ich mich kreativ entladen fühle, schaue ich mir die Bilder meiner Lieblingskünstler*innen an. Ansonsten kommt die Inspiration ganz spontan zu mir. Manchmal durch Situationen, die mir passiert sind, manchmal einfach so, wenn ich keine Zeit habe sie umzusetzen – man kennt’s, leider sehr frustrierend – und manchmal unter der Dusche.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Gezeichnete Medien haben einfach so einen einzigartigen Charme, den man im echten Leben niemals nachahmen könnte. Allein, dass man Emotionen und Gesichtsausdrücke so biegen und übertreiben kann, ohne dass sie fake oder gespielt aussehen. Sie operieren einfach unter einer anderen Wahrnehmung, was authentisch ist und was nicht.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Glücklicherweise kann ich sagen, dass die schönsten Erlebnisse die schlimmsten überwiegen. Dazu zählt allgemein Menschen mit meiner Kunst zu erreichen und sie zu begeistern. Vor allem auch so talentierte Gleichgesinnte und Freunde gefunden zu habe. Ich glaube, die Präsentation meiner Bachelorarbeit gehört mit zu den allerschönsten. Irgendwie fühlte es sich nach all der Zeit immer noch ein bisschen unwirklich an, wenn Leute mir sagten, dass sie meine Arbeit total feiern. Damit kann ich in Person immer noch nicht so gut umgehen, um ehrlich zu sein. :P Zu den schlimmsten Erlebnissen gehören all die Male, als mir jemand gesagt hat, dass das was ich mache ja keine wirkliche Kunst sei und man dafür kein Können braucht und so weiter. Das hat mich, ohne dass ich es so richtig verstanden habe sehr beeinflusst und noch heute habe ich Schwierigkeiten damit, anderen meine Zeichnungen zu zeigen. Aber ich weiß – und das muss ich mir öfter sagen – auch an alle Kunstschaffenden gerichtet, die das hier lesen: Das stimmt nicht. Alles, was man macht, was vom Herzen kommt, was durch Leidenschaft entsteht, was sich natürlich für einen anfühlt, hat einen Wert und ein Recht zu existieren und anerkannt zu werden.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Es ist mir nicht egal, dass viele Kunstschaffende unterbezahlt sind und die Welt ständig versucht sie aufs Unverschämteste runter zu handeln. Zeichnen und Malen ist ein sehr zeitaufwendiger Skill, der sehr viel Übung braucht und nur, weil es ja »Spaß macht« trotzdem vernünftige Entlohnung verdient. Und nein, Exposure ist keine vernünftige Entlohnung!
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