SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Melanie Garanin.
Melanie Garanin wurde 1972 geboren und lebt bei Berlin.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe ernsthaft angefangen zu zeichnen, Skizzenbücher zu füllen, die eigentlich keine Skizzenbücher, sondern Hausaufgabenhefte und Schulbücher waren. Weil mir in der Schule schrecklich langweilig war. Und weil ich besser zeichnen können wollte als meine beste Freundin, die echt gut Pinguine und Cockerspaniel konnte.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Schnell, spontan, skizzenhaft.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Am Herzen liegen im Sinne von Zeichne-Ich-Am-Liebsten-Themen ? Das sind Tiere, Pferde vor allem, auch Menschen, die Gefühle von ihnen, Bewegung und die Illustration von Gedichten.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich suche ehrlich gesagt nicht nach Inspiration, was nicht bedeutet, dass ich dauerinspiriert bin. Bin ich nicht! Aber ich habe eigentlich immer was auf dem Tisch liegen, was ich gerade zeichnen muss und möchte, mir fehlt es deshalb nie an Input. Wenn ich echt mal suche, dann in Büchern, wie „Das Lexikon der Tiere“, „Knaurs großes Hundebuch“ oder dem Rilke-Gedichtband.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Die Verbindung von Wort und Bild, das Verknüpfen von Gefühlen mit etwas, dass man sich angucken kann und im Idealfall das Sichtbarmachen und Verstehen von allen möglichen Dingen und Gedanken (auch komplizierten). Ich mag sehr, dass eine Zeichnung oder Illustration sehr persönlich ist. Weil die Striche ja direkt aus dem Stift oder Pinsel durch die Hand vom Gehirn eines echten Menschen kommen und dann direkt über die Augen ins Herz des Betrachters gehen, wenn es gut läuft.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Mein Buch „NILS“. Sowohl als auch.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass meine erste Graphic Novel von ein paar sehr etablierten und einflußreichen alten weißen Comic-Männern ignoriert wurde. Bestimmt, weil ich keine Sprechblasen und eckige Panels gezeichnet habe. Doch nicht, weil mein Buch nicht gut genug oder erfolgreich genug oder thematisch nicht krass genug ist? Doch nicht etwa, weil ich eine Frau bin? Und ja, das meine ich sehr ernst.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
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