VALENTIN KRAYL

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Valentin Krayl.

Valentin Krayl wurde 1989 geboren und lebt in Mannheim.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich konnte mich noch nie gut konzentrieren, wenn zu viele Leute in einem Raum sind. Deshalb war der Schulunterricht für mich immer ziemlich langweilig. Während ich auf den nächsten Gong wartete, habe ich die meiste Zeit gezeichnet und mir den Stoff dann daheim selbst beigebracht.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ein Prof meinte mal zu mir, als ich ihm eine Sammlung meiner Zeichnungen zeigte, dass man schon Abitur bräuchte, um diese zu verstehen. Seitdem hat sich einiges getan: Ich musste lernen, dass ich als Illustrator oft mehr Dienstleister als Künstler bin. Trotzdem ist mein Stil meistens irgendwie kantig, krakelig, spontan, ungeduldig. Ich mache von einem Motiv eher zehn schnelle, als eine langsame Zeichnung.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

In meinen Comics bearbeite ich meistens Themen, die mit mir selbst zu tun haben, die mich persönlich beschäftigen. Oft versuche ich Dingen, die mir in der Vergangenheit passiert sind, irgendwie einen Sinn zu geben. Oft liegen diese Dinge wie Steine in meinem Bauch, die ich noch nicht ganz verdaut habe. Diese Steine versuche ich hervorzuholen, genau anzuschauen und dann, irgendwie, eine Skulptur daraus zu meisseln.

Wie suchst du dir Inspiration?

Schwierig. Ich habe mal von einer Schriftstellerin gehört, die die Inspiration wie eine Art Wesen, ausserhalb ihrer selbst betrachtet. Sie setzt sich an ihren Schreibtisch und hofft, dass dieses Wesen in Erscheinung tritt. In der Zwischenzeit schreibt sie. Wenn man so denkt, liegt die ganze Verantwortung nicht bei einem selbst und es entsteht ein gelockertes, distanziertes Verhältnis zur eigenen Arbeit. Das ist dann eine gute Vorrausstezung um inspiriert zu werden.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Ich schreibe mal über Comics: Da hat mich immer faszininiert, dass ich selbst die Lesegeschwindigkeit angeben kann. Bei Filmen drifte ich ziemlich oft gedanklich ab. Weil man da dann nicht immer auf Pause drücken will, verpasse ich in der Regel ziemlich viel. Bei Comics kann ich, wann immer ich mag, zwischen jedem Panel pausieren und bin mit ein, zwei Blicken wieder mitten im Geschehen, ohne dass es stört.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Och, der Zeichenprozess ist bei mir generell eine Berg- und Talfahrt. Bei jedem neuen Projekt wechseln sich die schönsten mit den schlimmsten Erlebnissen ab. Das macht es für mich so spannend. Und nach einer Weile vergisst man dann, wie sehr man gelitten hat und denkt „Alles easy damals, was ich jetzt mache ist richtig schwierig!“

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, was in meiner Umgebung vor sich geht. Deshalb zeichne ich sie.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Unser Comicmagazin WUNDERFITZ (Instagram/Facebook). Die neueste Ausgabe ist hangebunden und zweifarbig im Riso gedruckt. Unbedingt angucken!

Instagram:  @kraylstyle
Tumblr: kraylstyle.tumblr.com

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