MIRIAM EVERS

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Miriam Evers.

Miriam Evers wurde 1994 geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Wie jedes kleines Windelmonster habe auch ich als kleines Kind gezeichnet. Bis ich 12 war, beschränkte sich meine Motivwahl allerdings nur auf Dinosaurier und seltsame Kreaturen. Dass aber aus Kritzeleien dann aber Illustrationen wurden, entschied sich mit 12 Jahren, als ich mit meinen Mitschülern in der Schule zusammen mit 2 Illustratorinnen ein Kinderbuch geschrieben, gebastelt und selbst illustriert haben. Voller Begeisterung hegte ich von da an den Berufswunsch Illustratorin zu werden und ging neben der herkömmlichen Schule auf eine Malschule. Das Buch habe ich immer noch.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich habe nicht wirklich „den einen Stil“. Ich neige zu Bindungsangst was das betrifft und möchte mich ungerne festlegen. Aber um es grob auszudrücken schwanke ich je nach Laune sehr zwischen Naivität mit einem Spritzer seltsamen Humor und noch seltsamerer Melancholie. Außerdem bin ich ein Fan von Atmosphäre und mag leuchtende Dinge.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ich bevorzuge es Tiere und Pflanzen zu zeichnen und verleihe ihnen gerne einen etwas surrealen Touch. Hin und wieder versuche ich meine Freunde zu überzeugen, dass Insekten doch nicht so abartig, sondern fleißige Helferlein sind ;)  Ich schätze die Natur sehr, vorallem in der Malerei, da man sich viel leichter dort von der Realität lösen kann. Meine Farbpaletten entwickle oft ich erst an der Staffelei bevor sie in meine digitalen Arbeiten mit einfließen. 

Wie suchst du dir Inspiration?

Diese Frage konnte ich ganz lange nicht beantworten. Viele Ideen stammen aus wirren Träumen, chaotischen Einschlafphasen und langen Zugfahrten. Je leerer und sorgloser mein Kopf, desto mehr sprudelt es. Außerdem spiele ich leidenschaftlich gerne Videospiele, vorwiegend aus dem Indiebereich, dessen Spielewelten mich immer wieder inspirieren. Wenn alle Stricke reißen, hilft mir meine Lavalampe auf die Sprünge.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Angst und Schrecken vor dem weißen Canvas verbreiten.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Schönstes: Als ich, nachdem ich das erste Mal an der HAW für den Studiengang Illustration nicht genommen wurde, es ein Jahr darauf nochmal probiert habe und es geschafft habe. Am Ball bleiben lohnt sich! Schlimmstes: Früher wurde ich aufgrund meiner Fähigkeiten leider oft ausgenutzt von „Freundinnen“. Eine von ihnen hat einmal ein extrem aufwendiges Bild in Auftrag gegeben und ich, so naiv ich war, habe nicht viel als Gegenleistung verlangt. Ich habe am Tag der Abgabe nur ein schroffes Danke bekommen und danach sie nie wieder gesehen. Viele wertschätzen einfach nicht den Wert und Aufwand der Arbeit, sei es im Berufsfeld oder auch im privaten Umfeld.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

„Mir ist nicht egal, dass jeder – wirklich jeder – zeichnen kann.“ Der erste Satz lautet oft, von Menschen, die meine Arbeiten sehen: “Ich habe leider kein Talent“ Ich bin der Meinung, dass es kein Talent gibt. Jeder kann zeichnen, malen, sich kreativ austoben, wenn man auch das möchte. Die Augen davor zu verschließen mit dem Glauben, dass man kein Talent hat, finde ich sehr schade.

Instagram: @mireve_draws

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