ANNE MÖX

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Anne Möx.

Anne Möx wurde 1981 in Neubrandenburg geboren und lebt in Olsberg im Sauerland.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Kritzeln und zeichnen mochte ich schon immer. Aber ich glaube, es war auch eine gewisse Langeweile. „Nichts tun“ kann ich nicht gut aushalten. Ich hatte aber noch nie Geduld und Spaß daran, Dinge naturalistisch und perspektivisch korrekt darzustellen. Deswegen habe ich oft mit mir gehadert, ob ich überhaupt zeichnen kann. – Weil es eben nie perfekt ist.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich mag es, zu experimentieren und den Zufall zu nutzen und das sich genau daraus Figuren und Fragen entwickeln.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Menschen, Skurriles, Besonderheiten, Momente. Ich arbeite im sozialen Bereich und ich erlebe es jeden Tag, dass Menschen nicht in unsere Leistungsgesellschaft passen und dadurch ihre Berechtigung verlieren. Vielfältigkeit, in unserer Gesellschaft, sichtbar zu machen und sich zu trauen, zu sich selbst zustehen. Ich selbst muss mich aber auch jeden Tag immer wieder neu sortieren und Haltung einnehmen. Und ich mag es Fragen zu stellen, sie beantwortet zu bekommen, zu zuhören und zu verstehen.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich beobachte unglaublich gerne und liebe es, Gespräche zu führen über Sinn und Unsinn – und das daraus neue Bilder entstehen. Es gibt für mich (fast) nichts Schöneres, als durch gut illustrierte Bücher zu stöbern und gemeinsam, mit meinen beiden Töchtern zu malen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Sie können „sichtbar“ machen und „berühren“.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Es ist immer schön, wenn man spürt, dass man mit seinen Bildern Menschen zum Schmunzeln bringt.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, das Menschen sich gegenseitig abwerten. Egal in welcher Form. Alle Menschen haben ihre eigenen Geschichten, Wege, Besonderheiten, Sorgen und Ängste. Unsere Vielfältigkeit macht uns doch erst liebenswert und Gesellschaften lebendig.

Instagram: @annegraete

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