JENS MARIA WEBER

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Jens Maria Weber.

Jens Maria Weber wurde Anfang der 70er geboren und lebt im Ruhrgebiet.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich habe mehrfach angefangen und auch wieder aufgehört zu zeichnen. Als Kind, als Jugendlicher und als Erwachsener. Letztlich habe ich vor 20 Jahren wieder damit anfangen, weil ich Geld verdienen musste. Nicht sehr romantisch, was? Ich bin eigentlich Designer. Als 2001 die Dotcom-Blase platzte, gab es in Hamburg eine ganze Menge arbeitsloser Grafiker. Da wollte ich nicht mitmachen und habe mich daran erinnert, daß ich ja noch eine andere Karte spielen kann. So bin ich dann über die Jahre in die Illustration gerutscht und letztlich in der Kunst gelandet.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Stil ist eine gekonnte Selbstwiederholung, aber die bildet sich bei mir durch die Prozedur des Suchens, Erfindens und der dann folgenden Verdichtung der Zeichnung. Ich weiss nicht alles im Voraus, daher sind meine Arbeiten immer noch mit einem Rest des Suchens, der Skizze behaftet.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Fantastische, märchenhafte Stimmungen. Ich habe keine bevorzugten Genres.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich gehe sehr spät nachts spazieren und lese die passenden Sachen. Andere Künstler inspirieren mich auch, thematisch und technisch. Ich benutze Blogs von Zeitschriften und Newsgroups, um eine Übersicht über Szenen, Künstler und aktuelle Entwicklungen zu erhalten. Alles interessiert mich. Installation, Malerei, Plastik… Ich sammle die guten Sachen und sehe mir ab und zu die Seiten und Hintergründe der Künstler und Künstlerinnen an. Ich muss oft Beispiele und Vorbilder aus dem Ärmel zaubern, wenn ich junge Studierende berate, da ist die Systematisierung der Inspirationsquellen ganz nützlich.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Ziemlich schnell ziemlich viel sagen und Wortgeklingel abkürzen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Schlimmes habe ich in der Eigenschaft noch nicht erlebt. Schön ist, wenn etwas funktioniert, wenn etwas kurz vor der Fertigstellung ist, und man weiß, daß es gut wird. Als Dozent finde ich es schön, wenn man Leute erfolgreich auf die richtige Spur setzt und beobachten kann, wie ein Knoten geplatzt ist und etwas ins Rollen kommt.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, daß einige wenige aus einer Generation, der es so gut geht wie nie in diesem Land zuvor, Zwergenaufstände proben. Wenn Erwachsene kindisch werden, Dummheit ansteckt und das Maß verlorengeht.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Im Oktober/November 2020 erscheint mein neues Skizzenbuch, Arbeitstitel „Noctis Labyrinthis“. Das sind gute 200+ Seiten Zeichnungen und Text aus Mappen und Skizzenblöcken von ca. 2016 bis heute. Düstere Notizen, Projektskizzen und Behind-the scenes-Material. Wegen des sehr speziellen Spins verlege ich die Auflage selbst. Updates auf meiner Webseite, Instagram und Facebook.

Website: blog.jensmariaweber.de
Facebook: @jensmaria.weber
Instagram: @jensmariaweber
FISCHER (Tor): www.tor-online.de/feature/buch/2018/02/ein-werkstattbesuch-bei-jens-maria-weber


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