LUCY-SOPHIE WITTHOFF

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Lucy-Sophie Witthoff.

Lucy-Sophie Witthoff wurde 1999 geboren und kommt aus Essen.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Eigentlich gab es nie einen bewussten Moment an dem ich damit angefangen habe. Im Nachhinein habe ich einfach, wie jedes andere Kind irgendwann gelernt einen Stift zu halten und von da an war die Kunst ein Teil von mir. Ich muss wohl auch ein recht umgängliches Kind gewesen sein, da es nie mehr brauchte als diesen einen Stift und ein Blatt Papier um mich zu beschäftigen und mich in meine eigene Welt flüchten zu lassen. Und das hat sich bis heute auch nie verändert.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Mein Stil ist geprägt von Emotionen, Melancholie und manchmal vielleicht auch einem kleinen Hang zum leicht morbiden. Mein Ziel ist es nicht ein Gesicht, einen Körper oder einen Gegenstand mit komplett richtigen Proportionen oder auf eine naturalistische Art und Weise darzustellen, sondern ein Gefühl oder die Atmosphäre der Situation zu vermitteln. Am liebsten mache ich das in Form von Porträts.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Oftmals behandle ich Themen die viel mit der eigenen Psyche, Selbstzweifeln, Schmerz aber auch dem Blick nach vorn und Hoffnung zutun haben. Manchmal ist es auch einfach das Festhalten eines Moments der auf irgendeine Art und Weise prägend war. Für mich ist die Kunst ein Ventil, das sowohl mir hilft Dinge zu verarbeiten als auch beim Betrachter das Gefühl des verstanden seins erzeugen soll. Man fühlt sich mit seinen schlechten Gefühlen oft alleine gelassen. Sieht man nun ein Bild, welches genau so ein Gefühl vermittelt, oder wie auch immer man es für sich interpretieren möchte fühlt man sich schnell nicht mehr so einsam. Ich bin dafür sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und zu verarbeiten anstatt zu verdrängen. Das ist mir wichtig.

Wie suchst du dir Inspiration?

Mich inspirieren Geschichten, Songtexte, Melodien, leise und laute Momente und Gesichter, die mir ohne zu sprechen etwas erzählen. Die Schönheit im Traurigen und Melancholie. Die Zeit des Wachsens, auf die Nase fallen und wieder aufstehen. Einfach das Leben mit seinen dunklen und hellen Seiten.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Ich finde beispielsweise Illustrationen können auf eine ganz individuelle Art ausdrücken, was sonst nur in vielen Worten gesagt werden kann. Sie haben eine ganz eigene Sprache, die jeder für sich selber verstehen kann, ohne wirklich die gleiche Sprache wie der Künstler zu sprechen. Sie machen traurig, geben Mut oder bringen einen zum Lachen. Und das nur mit dem einen Blick, den man drauf geworfen hat.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Als ich 18 geworden bin, hat meine Mutter mir eine riesige Skulptur aus allen möglichen Zeichnungen, die ich bis dahin gemacht hatte, von mir geschenkt. Quasi meine ganze Entwicklung als Zeichnerin, auf die sie sehr stolz war und auf welchem Weg sie mich immer unterstützen wollte. Das war wirklich wunderschön.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass es immer noch „normaler“ ist sich selbst zu hassen anstatt sich selbst zu lieben. Ich bin für mehr self love!

Instagram: @lucy_sophie_
Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=Sif4whGMPhQ&feature=youtu.be

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