SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Yi Luo, aka Yinfinity
Yinfinity wurde 1985 in China geboren und lebt in Ludwigsburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich zeichne schon, seit ich sehr klein war, deswegen kann ich mich nicht mehr daran erinnern, warum. Da das Zeichnen das einzige Hobby ist, was ich immer noch gerne mache, ist es mittlerweile mit „das Ich zu sein“ verbunden. Außerdem fühle ich, dass ich mich dadurch auch mit meiner Umgebung verknüpfe. Zu diesem Thema habe ich im Jahr 2010 den Comic ↦“Das kleine Ich“ gezeichnet.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Wenn es zeichnerisch gemeint ist, würde ich meinen Stil
gerne als spielerisch beschreiben. Ich versuche immer, bei jedem neuen Bild etwas herauszufinden, was ich vor dem Zeichnen nicht vorhersehen konnte und mich selbst überraschen könnte.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Wenn es um Illustration geht, finde ich es immer interessant, neue Themen zu illustrieren. Wenn es um Comic geht, mag ich immer die Themen, zu denen ich einen persönlichen Bezug finden kann.
Wie suchst du dir Inspiration?
Für mich ist das eher ein langer Prozess. Oft bekomme ich vom Alltagsleben, von Menschen um mich herum kleine Gedankensfunken, was Lustiges oder Kurioses oder was anderes. Bei denen habe ich schon öfters gedacht: ‚Daraus kann ich ein Bild / einen Comic / eine Animation machen.‘ Vieles schreibe ich auf, aber viel mehr vergesse ich danach. Wenn ich jetzt eine Idee brauche, gucke ich im Internet, höre Musik, zeichne oder spaziere durch die Straßen, lasse meine Gedanken im Kopf wirbeln. Irgendwann kommt der Moment, an dem ich mich wieder an einen bestimmten Funken erinnere, den ich schon mal hatte und von dem ich mir vorstellen kann, dass es passt. Danach braucht es noch gutes Handwerk, um die Idee zufriedenstellend umzustellen.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Schwer zu beantworten, weil allein Comics und Illustrationen schon unterschiedliche Medien sind, und alle Medien ihre Stärke und auch Beschränkungen haben. Manchmal kann die Beschränkung eines Mediums sogar seine Besonderheit sein. Zum Beispiel besteht ein Comic ja aus Bildern, ohne Sound. Aber trotzdem kann man “Soundwords” einsetzen oder Situationen so nachbilden, damit die Leser im Kopf den Sound ‚hören‘.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Das schönste habe ich mit meinem Comic “Das kleine Ich” erzählt.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, ob ich meine Stifte in der Tasche habe. Was wäre, wenn ich plötzlich zeichnen möchte? Eine vergleichbare Situation, die jeder kennt: das Handy zu Hause vergessen zu haben und sich zu ärgern ‚Was wäre, wenn mich jetzt jemand anruft oder mir schreibt?‘ Für mich löst das Stiftevergessen eine ähnliche Panik aus.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Für meinen ersten Animationsfilm „Night Spinning“ (↦Youtube und ↦Vimeo).
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