SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Verena Braun.
Verena Braun wurde 1976 geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich habe angefangen, weil man mir wahrscheinlich irgendwann als Kleinkind einen Stift in die Hand gegeben hat. Meine Zeichnungen haben meiner Mutter gefallen, also habe ich weiter gemacht. Gar nicht so besessen ambitioniert, wie ihr euch das eventuell vorstellt. Aber Zeichnen hat bei mir immer ganz gut funktioniert. Nach der 10. Klasse habe ich Kunst abgewählt, weil der Lehrer, den wir hatten, eine Katastrophe war und wirklich jeden Spaß an Kunst erstickt hat. Das fand ich dann später in der Oberstufe schade. Aber zum Glück habe ich das Vertrauen, dass ich zeichnen konnte, nicht verloren und habe dann selber wieder angefangen. Schließlich habe ich mich dazu entschieden, beruflich auf’s Zeichnen zu setzen und habe in Hamburg Illustration studiert.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mein Stil ist eklektisch, das heißt, ich habe viel ausprobiert. Aber mit den Jahren haben sich bestimmte wiedererkennbare Elemente heraus kristallisiert, wie Gesichtsausdrücke, Gegenstände, die häufig vorkommen. Ich zeichne nicht nur, ich male auch viel, das heißt, ich arbeite mit Pinsel und Farbe. Außerdem singe ich und spiele Ukulele in meiner eigenen Swing-Combo.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich mag es, wenn Bilder Geschichten erzählen. Manchmal steuere ich die Geschichten (mehr oder weniger) bewusst, wenn ich z.B. Comics zeichne, noch lieber mag ich aber, wenn eins zum anderen kommt und eine improvisierte (Einbild-)Geschichte entsteht, wie ich es zum Beispiel mit einer Zeichnerkollegin mache. Die Ergebnisse kann man auf Instagram @der_schnur_rabe sehen
Wie suchst du dir Inspiration?
Inspiration kommt meistens zufällig. Ich sehe irgendwas, ein Foto, etwas Gezeichnetes… Ich habe irgendwie immer viele Ideen, Sachen auszuprobieren.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Mein Auge bleibt eher hängen an Illustrationen. Fotos sieht man überall, da gleitet mein Auge oft ab. Es sei denn, es ist eine künstlerische Fotografie, dann gefällt mir auch das sehr gut.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Ich bin wirklich froh, dass ich Illustration studiert habe. Das ist gleichzeitig eine wunderbare Persönlichkeitsbildung für mich gewesen, vor allem, weil ich an der HAW Hamburg sehr frei entscheiden konnte, was ich machen wollte. Außerdem habe ich bei einem Auslandsjahr in Strasbourg nochmal andere Herangehensweisen kennengelernt, was mich auch sehr bereichert hat.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Selbstsucht und Habgier die Welt regieren. Mehr Liebe! Mehr Selbstreflexion! Mehr Verantwortung, aber vor allem mehr Liebe!
Comments are closed.