7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Stephan Lorse.
Stephan Lorse wurde 1985 geboren. Er lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
So weit ich mich zurück erinnern kann, war ich schon immer unfassbar fasziniert von Zeichentrickfilmen. Irgendwann hab ich dann angefangen meine Zeichentrickheld*innen auf Papier zu bringen – und dann war es um mich geschehen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich habe das Gefühl, dass ich in meinem Stil alle paar Wochen total variiere. (Für meine Kund*Innen passe ich meinen Stil auch immer dem Projekt entsprechend an.) Wenn ich an meine privaten Arbeiten denke, könnte man aber sagen, dass mein Stil eher simpel gehalten ist und sich meine Liebe für klassische Manga/ Anime, aber auch westliche Cartoons darin wieder findet.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Mir ist es wichtig, dass ich in meinen Werken keine verletzenden Stereotypen verbreite. Ansonsten wird meine Arbeit nicht wirklich durch konstante Themen geprägt. Mich beschäftigen und interessieren immer wieder neue Themen. Ich versuche aber mit jedem Bild eine kleine Geschichte zu erzählen, es soll etwas zu entdecken geben und im besten Fall noch einen kleinen Witz enthalten. Ich möchte, dass das Betrachten meiner Illus einen kleinen Moment Eskapismus ermöglicht.
Wie suchst du dir Inspiration?
Gar nicht… Inspiration ist eine großartige Sache, aber ich muss auch ohne sie arbeiten können. Ich werde aber oft inspiriert, wenn ich Neues erlebe. Durch eine neue Umgebung, neue Eindrücke, ein neuer Film. Irgendetwas, das frischen Wind in mein Hirn pustet.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Ich glaube, sie sind ein sehr leicht zugängliches Medium, um sich darin auszudrücken. Kein anderes Medium bietet eine so große Bandbreite an unterschiedlichsten und bunten Stimmen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Die schlimmsten Erlebnisse sind alle die, die mit Ablehnung meiner Arbeit zu tun haben. Die schönsten natürlich das Gegenteil. Ganz besonders schön ist es, wenn man auf einer Messe mitbekommt, wie sich jemand an meiner Arbeit erfreut. Ich ließ mir mal die Haare schneiden, und die Friseurin war eine exzellente Small-Talkerin, sie war so gut, dass sie sogar mich zum Reden gebracht hat! Das lief 5 Minuten hervorragend. Bis sie mich dann fragte, was ich beruflich mache. Ich sagte, ich sei Illustrator, worauf hin sie bis zum Ende des Haarschnittes schwieg… Das war auf jeden Fall eines meiner unangenehmsten Erlebnisse als Zeichner.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass illustrative Arbeit in Deutschland extrem wenig Wertschätzung erfährt. Nazis im Bundestag zu haben ist auch nicht so geil!
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Ich würde ganz gerne die Werbetrommel für meinen etsy-Shop drehen. Da gibt es meine aktuellen Comics zu kaufen aber auch Drucke, Pins und Sticker. Außerdem bin ich noch Teil des „Panel Party Podcast“, ein Podcast bei dem es um das Comic-Zeichnen geht. Den findet man auf allen größeren Podcast-Plattformen und auch auf Youtube. Wir freuen uns ‚n Keks wenn ihr mal reinhört!
7AUF1STRICH wird derzeit mit Mitteln aus dem Stipendiatenprogramm von NEUSTART KULTUR gefördert. Herzlichen Dank! Aktuell gibt es wieder neue Stipendien, ich empfehle allen, die journalistische/kulturelle Projekte betreiben, sehr, es dort einmal zu versuchen. Mehr Infos und Anmeldung via soziokultur.neustartkultur.de
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