SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Sophie Lessure.
Sophie Lessure wurde 1995 in Luxemburg geboren und lebt und arbeitet in Saarbrücken.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich glaube, dass das Zeichnen mir extrem geholfen hat Dinge zu verstehen und zu formulieren, die ich nicht aussprechen oder mitteilen konnte. Während ich skizziere, notiere ich mir die tausend Dinge, die durch meinen Kopf kreisen. Das Zeichnen ist für mich ein Medium, mit dem ich meine Gefühle auszudrücken lerne, aber auch probiere Menschen in ihrem Kern zu erreichen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Mit dieser Frage habe ich mich bisher sehr schwergetan, weil ich mich noch nie gerne festgelegt habe und mich überall wiederfinde. Ich probiere, diese Wandelbarkeit als Stärke zu sehen und finde für jede Geschichte den Stil, der dazu passt. Meine Texte und Zeichnungen nähren sich oft gegenseitig und schaffen einen hohen Kontrast zwischen verträumt und traurig sein.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich würde sagen, mentale Gesundheit, Emotionen und Respekt. Damit lässt sich für mich alles verbinden. Ich glaube daran, dass wir alle viel netter miteinander sein sollten, weil Jeder von Jedem unheimlich viel lernen kann.
Wie suchst du dir Inspiration?
Durch Beobachtung. Ich nehme mir viel Zeit meine Umgebung anzuschauen, Situationen zu verstehen und banale Dinge aufzubrechen. Für mich funktioniert das sehr gut, in kleinen Sachen nach etwas Größerem zu suchen und mir die Welt so zu erschließen. Natürlich lasse ich mich auch von anderen Künstlern inspirieren, von meinen Mitstudierenden und Unternehmungen. Alles in allem reicht mir aber eine Tasse Tee und ein Fleckchen Erde, an dem ich mein Chaos ausbreiten kann.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Menschen dort treffen, wo sie es nicht erwartet hätten und die Möglichkeit mit Text und Bild zwei komplett unterschiedliche Geschichte auf einmal erzählen zu können.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Die Ängste sind das Schlimmste. Die sind bei Künstlern glaube ich allgemein sehr groß. Dazusitzen und nicht zu wissen, ob das was man tut wirklich richtig und wichtig ist. Dieses Gefühl ist aber auch oft das, was einen dazu antreibt auf eine neue Suche zu gehen, zu lernen und über sich hinauszuwachsen. Das schönste Erlebnis ist deshalb ganz klar neue Menschen kennenzulernen, sich gegenseitig zu unterstützen und das Gefühl zu haben, man hätte jemanden mit seiner Arbeit berührt.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass mir nie was egal ist :)
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Ich würde gerne für mein Graphic Novel „Mutterhefe“ Werbung machen. Momentan suche ich hierfür noch nach einem Verlag.
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