PAULA BERGER

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Paula Berger.

Paula Berger wurde 1996 in Paderborn geboren und lebt und arbeitet in Kassel.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Boring, aber ich hab’s halt schon immer gemacht. Warum ich damit nicht aufgehört hab, hat ganz verschiedene Gründe: in der Schule hab ich immer die Gruppenarbeitsplakate gemalt, damit ich in der Präsentation nicht reden muss. Vielleicht hat sich daran gar nicht mal so viel geändert, weil ich immer noch super viel zeichne, um Dinge festzuhalten und zu verarbeiten, die ich gelernt habe.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

To be honest, ich ärgere mich oft darüber, dass nichts von dem was ich zeichne zusammenpasst, dass es keinen durchgehenden Stil gibt, dass Arbeiten von diesem Monat so anders aussehen, als die von vor einem Jahr. Dabei kommt es sehr oft auch auf den Anlass oder die Zielgruppe an, wie ich beispielsweise Figuren zeichne. Andererseits ist es aber auch voll schön diese eigene Entwicklung und Wandelbarkeit zu beobachten und zu embracen. Ich probiere außerdem gern aus, wie sich analoges Zeichnen und digitale 2D und 3D-Techniken zusammenbringen lassen.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Das ist schwer zu sagen. Ich versuche, das weltpolitische Geschehen so gut wie möglich zu verfolgen und mich ständig weiterzubilden. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Am meisten beschäftige ich mich aber mit Sexualitäten und versuche zu verstehen, warum die Gesellschaft, in der wir leben in so vielen Bereichen immernoch so fucking verkorkst und toxisch ist und wie wir zu einer Veränderung (also Verbesserung!) beitragen können.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich zeichne super gerne, während ich Podcasts höre. Vor allem wenn ich zu einem bestimmten Thema arbeite, höre ich mir dazu passende Geschichten und Reportagen an und hab dann das Gefühl, dass das Gehörte und Gelernte mit in die Zeichnungen einfließt. Generell mangelt es an Ideen aber selten, dafür passiert viel zu viel in der Welt. Eine passende Umsetzung zu erarbeiten ist der größere struggle.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

An Comics mag ich auf jeden Fall, dass sie oft sehr viel Raum für eigene Interpretationen lassen. Ich studiere ja auch Animation, und da kann man natürlich auch alles total offen halten, aber es ist immer noch etwas ausformulierter und konkreter. Im Comic sind die Lesenden irgendwie noch mehr Teil der Geschichte durch das Rezipieren im eigenen Tempo, durch ihre ganz persönlichen Assoziationen und Auslegungen der Zeichnungen und Texte.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Wild auf Papier malen einer langen digitalen Arbeitsphase. Einfach immer nice.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass so vielen Leuten einfach so viel egal ist. Ich finde, alle stehen in der Verantwortung mit ihrem Verhalten zu einer Verbesserung der gesellschaftlichen Zustände beizutragen und an sich zu arbeiten, damit sich alle wohl,safe und gesehen fühlen können.

Instagram: @paula.brgr

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