SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Miriam Klauke.
Miriam Klauke wurde 1994 geboren und lebt in Münster.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Meine beiden älteren Brüder haben früher häufig auf mich aufgepasst. Ich erinnere mich daran, dass sie mich oft mit lustigen, selbstgezeichneten Bildern/Comics unterhielten und selbsterfundene Geschichten erzählten. Irgendwie liegt das Zeichnen auch etwas in der Familie: Meine Mutter hat damals Portraits mit Bleistift gezeichnet und ich war fasziniert davon, die abgebildeten Personen wiedererkennen zu können. Ich weiß auch noch, dass mein Papa manchmal Kaninchen zeichnete und dann mit einem Augenzwinkern meinte, er sei nicht so talentiert wie meine Brüder. Mein Großvater (mütterlicherseits) hat in Kriegsgefangenschaft gemalt. All das hat mich stark beeindruckt und dazu geführt, dass ich auch sehr früh angefangen habe zu zeichnen und begonnen habe Geschichten auszuspinnen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich glaube, ich bin noch sehr dabei meinen Stil zu suchen und zu erkunden. Ich mag‘s verspielt und fröhlich. Deswegen versuche ich mich einem Stil anzunähern, den ich verrückt oder „funky“ finde. Ich möchte aber alle Facetten des Zeichnens kennenlernen, auch düster und traurig oder wütend werden – ich bin noch lange nicht angekommen.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Mich interessieren Blödsinn und lustige Geschichten. Im starken Kontrast dazu interessieren mich aktivistische und feministische Themen, die ich auch in meiner Arbeit abbilden möchte.
Wie suchst du dir Inspiration?
Sehr viel Inspiration sammle ich über Social Media und verbringe viel Zeit, mir Arbeiten von Illustrator*innen anzusehen, die ich mag oder neue Künstler*innen kennenzulernen. Mich inspirieren aber auch alltägliche Situationen, Freundschaften und Serien/Filme. Und Musik natürlich. Inspiration kann man in so vielen Dingen finden!
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Sie schaffen es, Menschen zu entschleunigen. Wer es mag zu Lesen, sollte sich unbedingt auch mal mit Comics und Graphic Novels beschäftigen, weil man super viel entdecken kann. Filme und Serien sind zwar spitze, bei einer Illustration kann man aber viel besser innehalten und reflektieren. Ich glaube das ist ein großer Vorteil in unserer schnelllebigen Welt.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Das schönste und schlimmste am Zeichnen gehen Hand in Hand, meiner Meinung nach. Und diese Erlebnisse geschehen eigentlich täglich: Ich hab‘ wahnsinnige Angst davor Fehler zu machen, und dabei kann ich ziemlich verkrampfen. Dabei kann in Fehlern so viel Charakter und Potenzial liegen. Das versuche ich zu lernen und mich locker zu machen. Deswegen ist das schönste Erlebnis, eine Arbeit zu erstellen, in der ich genau das geschafft habe.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass es ein Privileg ist, sich frei entfalten zu können. Ich wünsche mir, dass es mehr Durchlässigkeit in der Kunst und im Design gibt – mehr (marginalisierte) Menschen den Zugang zu diesem Bereich haben und ihre Lebensrealitäten teilen können.
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