SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: meta bene.
Robin Thiesmeyer aka meta bene lebt und arbeitet in Berlin.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich fand Comics und Cartoons schon früh sehr gut – insbesondere die belgisch-französischen – und wurde ein typischer Kritzler. In der Schule habe ich die Heftränder voll gekritzelt, den Tisch voll gekritzelt und meine Lieblingsfiguren nachgezeichnet. Meine Französischlehrerin meinte, sie sei froh, wenn ich zeichne. Das hieße, ich schlafe nicht.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Minimalistisch. Eigentlich sogar als dogmatisch minimalistisch, da es viele Regeln gibt, die ich mir selbst auferlegt habe und die ich nicht einfach ablegen kann. Außerdem bin ich ziemlich auf den Strich fixiert.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Antinomien, Tautologien und die kleinen logischen Fehler der Sprache und des Denkens mag ich gerne. Alles was unseren begrenzten Horizont als Menschen entlarvt. Dafür eigenen sich Tiere natürlich gut. Aber ein Herz für Kalauer habe ich auch. Und alles was an Menschlichem und Sprachlichem dazwischen liegt.
Wie suchst du dir Inspiration?
Zum einen fällt mir viel im Alltag ein. Ich lese auch gerne oder schaue mir Interviews auf DCTP-TV an. Aber eigentlich durchsuche ich die Sprache in meinen Gedanken ständig nach Sätzen, die einen Ansatzpunkt für einen meta bene-Cartoon bieten. Vielleicht kann man sagen, die Sprache ist immer Grundlage der Inspiration.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Cartoons können in einer einfachen Kippfigur wirken, unterkomplex auf die große Komplexität hinweisen – sei es auf die großen Gedanken, großen Gefühle oder einfach das Kuddelmuddel des Lebens. Sie können natürlich nicht erzählen wie Comics, aber Sie können in Momentaufnahmen auf die großen Geschichten und Narrative verweisen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Ich hatte einige schöne Erlebnisse. Manchmal bekomme ich sehr ehrliches und herzliches Feedback. Das ist toll. Die Plakataktion mit großen 4/1-Plakaten in Berlin war auch schön. Und das neue Buch war eine mega schöne Erfahrung. Die Schlimmste lag dann dicht dabei, als ich einen Schreibfehler entdeckt habe. Ich weiß gar nicht, warum mich das so getroffen hat, ich glaub, weil ich kurz doch sehr stolz auf das schöne Buch war.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Es ist mir nicht egal, dass Gleichmut häufig mit Gleichgültigkeit verwechselt wird, ich reg, mich nur einfach nicht auf. Nein, im Ernst: Mir ist es nicht egal, dass dieser Planet von uns verwüstet wird. Jede:r sollte sehen, dass er oder sie einen Beitrag dazu leistet, das zu verhindern.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Auf www.metabene.de findet man eigentlich alles, was ich so mache. Gerade ist mein Buch „Hirne Waschen und ab ins Bett“ bei Lappan erschienen.
Comments are closed.