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7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Max Schörm.

Max Schörm aka Map Art wurde 1987 in Heidelberg geboren und lebt und arbeitet in Dublin und Magdeburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Als Kind habe ich sehr, sehr viel gemalt. Nach dem Kunst-Abi hatte ich aber mit Studium und Jobs nie richtig die Zeit und Muße gefunden. Inzwischen arbeite ich beim Mitteldeutschen Rundfunk – vor allem mit Daten und Infografiken. Deshalb habe ich sehr oft mit der Karte von Sachsen-Anhalt gearbeitet und darin immer einen alten Mann gesehen. Irgendwann habe ich mit einem Kollegen darüber gesprochen und er sagte, er sähe in den Umrissen immer eine Hexe. Aus Spaß haben wir das dann gezeichnet, daraus einen Post bei Instagram gemacht und unsere User aufgefordert, uns zu sagen, was sie in Sachsen-Anhalt sehen. Die Resonanz war enorm. Daraus habe ich dann ungefähr zehn verschiedene Versionen gemacht. Aber es musste erst der Lockdown im Frühjahr 2020 kommen, damit ich die Zeit und die Motivation hatte, das Ganze als Instagram-Kanal zu starten.

Wie wĂĽrdest du deinen Stil beschreiben?

Da ich mit den Outlines von Karten arbeite, sind die Bilder sehr flächig und im Comic-Stil. Allerdings muss ich meinen Stil manchmal etwas abändern, damit es besser passt. Zum Beispiel sieht Magdeburg aus wie ein Affe mit sehr großen Augen. Dann wird das natürlich etwas verspielter als zum Beispiel ein Reiter für Kasachstan, der detaillierter und „realistischer“ ist.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Bei Themen bin ich relativ offen. Karten interessieren mich offensichtlich sehr. Aber ich versuche, wenn es möglich ist, ein thematisch passendes Bild für die Karten zu suchen: Ein Tukan für Panama, einen Kobold für Irland usw. Das gelingt mir aber bei Weitem nicht so häufig, wie ich mir das wünsche.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich starre sehr viel auf Karten. Wirklich sehr viel. Aber ich bekomme auch viele Vorschläge und versuche, diese umzusetzen oder vielleicht abzuleiten.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Ich weiß nicht, ob sie etwas können, was andere Medien nicht können, aber in jedem Fall sind sie schneller. Ein Text ist, wenn ich ihn zum ersten Mal sehe, nur eine mehr oder weniger große Ansammlung von Buchstaben. Ein Audio oder ein Video bauen sich formal und inhaltlich auch erst einmal auf. Ein Bild erfasse ich sofort. Ich nehme sofort die Stimmung wahr. Natürlich kann ich, je länger ich es betrachte, noch Feinheiten, versteckte Hinweise oder Ähnliches entdecken. Aber schon der Moment, in dem ich es zum ersten Mal betrachte, werden so viele Informationen und Stimmung vermittelt. Das gilt natürlich auch für ein Comic oder eine Karikatur, wenn man sie etwa mit dem klassischen journalistischen Kommentar vergleicht.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Ich freue mich immer, wenn ich auf eine Form aufmerksam gemacht werde, auf die ich nie gekommen wäre. Zum Beispiel habe ich mir die Karte von Georgien angeschaut und wusste sofort: Das ist ein Rennpferd mit Jockey. Ich habe nur das gesehen und konnte mir nicht vorstellen, dass etwas anderes möglich ist. Als ich es gepostet hatte, schrieb mich jemand an und meinte: „Schönes Pferd, aber ein Krokodil würde auch sehr gut passen.“ Ich konnte mir das nicht vorstellen. Aber als ich gezielt nach einem Krokodil suchte, habe ich es direkt gefunden und jetzt verstehe ich nicht, wie mir das nicht vorher hatte auffallen können, weil es – für mich – jetzt so offensichtlich ist.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass sich viele Künstler von negativem destruktiven Feedback beeindrucken lassen. Zumindest geht es mir so, und ich bin da sicher nicht allein: Ein negativer Kommentar à la „Gefällt mir nicht“, „lächerlich“ bleibt viel stärker im Kopf als die 50 Kommentare, denen es gefällt. Man muss sich immer bewusst das Verhältnis ins Gedächtnis rufen und darf sich nicht beeindrucken lassen. Das gilt im Übrigen nicht nur für den Bereich Kunst, sondern auch für alle anderen Bereiche des Lebens. Natürlich sagt sich das immer leichter, als dass es sich umsetzen lässt. Aber darauf hinzuweisen, schadet meiner Meinung nach nicht.

Instagram: @the.map.art
Website: the-map-art.com


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