SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Magdalena Wolf.
Magdalena Wolf wurde 1985 in in Ebersberg geboren und lebt in Rimsting.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Als Kind zeichnete ich am liebsten im Garten. Als Jugendliche gar nicht mehr. Es folgte ein Grafikdesignstudium und die Erkenntnis, dass ich dort nicht zuhause bin. Diese Erkenntnis brachte mich wieder zum Zeichnen. Ich belegte mehrere Kurse zum Thema Illustration und brachte mir viel autodidaktisch bei. Jetzt kann ich vom Illustrieren leben und sitze wieder oft im Garten zum Zeichnen. Wunderbar!
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Freundlich, bunt, manchmal sehr klar und manchmal verspielt, immer wieder kindlich naiv. Ich kombiniere gerne analoge und digitale Techniken, nach wie vor bringe ich mir viel autodidaktisch bei (analog wie digital). Was mich immer wieder fasziniert: Egal, welche Technik ich neu lerne, mein Stil ist mittlerweile immer erkennbar.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Ich illustriere sehr gerne Tiere, Natur, Kurzgeschichten, Erkenntnisse und flüchtige Gedanken sowie innere Entwicklungsprozesse, Interaktion und Kommunikation zwischen Menschen, Tieren und der Natur, wie ich fühle, denke, funktioniere und wie meine Umgebung funktioniert. Es ist ein Ausloten zwischen innerem Erleben und äußerer Realität: Die Umsetzung dessen in ein Bild und was das Bild mit dem Betrachter macht, finde ich sehr spannend.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich beobachte wahnsinnig gerne Menschen, eingeschlossen mich selbst, Pflanzen und Tiere. Ich höre gerne zu, ich schaue mir Ausstellungen an und gebe Begriffe in Suchmaschinen ein, lese Bücher. Ich führe Gespräche mit Erwachsenen und Kindern, ich gehe gern spazieren und lasse die Gedanken ihren eigenen Weg gehen. Diese Tätigkeiten füllen meinen „allgemeinen Inspirationsspeicher“. Dann gibt es natürlich noch Projekt bezogene „Inspirationsspeicher“, die fülle ich fokussierter. Wie ein Hund auf der Suche nach seinem Knochen durchstreife ich Bücher, das Internet, Filme, Gespräche. Oft entstehen die Ideen schon auf der Suche, ansonsten schaue ich ein paar Minuten ins Narrenkastel, fange einfach an oder lege mich kurz hin. Die Zeit kurz vor dem Einschlafen ist perfekt, um Ideen zu spinnen oder gestalterische Probleme zu lösen. Diese paar Minuten sind wie ein Raum, der keine Grenzen hat, und in dem alles möglich ist. Dieser Raum lässt sich mit ein wenig Training auch ausweiten.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Sie können Türen im Innern öffnen an die andere Medien nicht mal anklopfen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Eine ältere Dame hat auf einem Markt einen Druck von mir gekauft. Als ich sie ein paar Tage später zufällig noch mal traf, sagte sie: „Wissen Sie, seit ich Ihr Bild aufgehängt habe, schaue ich lieber Ihr Bild an als in den Fernseher.“ Das hat mich sehr berührt.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass unsere Wälder langsam eingehen.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Für „Das werte Befinden, Nachrichten aus dem Alltag“. Dieses Projekt ist ein Sammelsurium an Gedanken, Erlebnissen und kurzen Geschichten, die ich über die Jahre in meinen Skizzenbüchern zusammen getragen habe. Das Ende ist noch offen. Viel Spaß beim Lesen und Schauen.
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