ŁUKASZ MAJCHER

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Łukasz Majcher.

Łukasz Majcher wurde 1985 in Polen geboren und lebt und arbeitet in Berlin.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich zeichne, solange ich mich erinnern kann. Das verdanke ich definitiv meiner Mutter, die selbst talentiert ist. Ich habe sie immer beim Zeichnen beobachtet und habe versucht, dasselbe auf dem Papier zu reproduzieren. Der wirkliche Durchbruch kam jedoch, als ich 6 Jahre alt war. Dann kaufte sie mir meinen ersten Comic. Es war Spider-Man. Meine Liebe zu amerikanischen Superhelden war endlos. Ich habe sogar meine eigenen erstellt, und in meinem Zimmer entstanden immer neuere Hefte mit handgemachten Comics.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Auf diese Frage soll ein Außenseiter antworten… zum Beispiel mein Partner, der mich immer in dem kreativen Vorgang unterstützt. Es scheint mir, dass mein Stil eine Mischung aus all meinen Comic-Faszinationen ist. Auf der einen Seite sieht man die Einflüsse des Mangas, den ich seit Jahren mit Leidenschaft lese. Andererseits liebe ich es, mit Farben zu spielen und hier kommen die Einflüsse westlicher Comics ins Spiel. Ich liebe sowohl französische als auch belgische Comics und solche mit Superhelden. Ich lese auch sehr oft Graphic Novels.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Es ist kein Geheimnis, dass ich schwul bin. In meinen Comics sind die Hauptfiguren große Kerle mit Bart und behaartem Körper. Kurz gesagt: homosexuelle Männer aus der Bären-Subkultur. So sieht die Welt aus, in der ich lebe. Mein Ziel ist es jedoch, sie einem breiteren Publikum zu zeigen. Die Probleme des Heldes meines neuesten Comics „Power Bear“ können jedem passieren. Max ist depressiv und sucht nach Glück und Akzeptanz. Jeder von uns kann sich damit identifizieren.

Wie suchst du dir Inspiration?

Inspiration finde ich immer, wenn ich mit coolen Leuten spreche. Außerdem ist es gar nicht so schwer, auf eine Idee für einen neuen Comic zu kommen, wenn man mit Comics und Filmen aufgewachsen ist. Zumindest hatte ich damit nie ein Problem, haha.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Auf dem Papier sind wir in der Lage, jede erdenkliche Szenerie und Situation zu schaffen. Wir sind nur durch unsere Vorstellungskraft begrenzt. Filme wie The Avengers haben Spezialeffekte revolutioniert, aber in Comics können wir mehr zeigen. Und es kostet überhaupt keine Milliarden Dollar.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Meine schönste Erinnerung war die Unterstützung, die ich von Leuten bekam, die meinen Comic „Power Bear“ durch Crowdfunding finanzierten. Ich hätte nicht erwartet, dass so viele Leute an das glauben, was ich tue. Seitdem habe ich meinen Glauben an die Menschheit wiedergefunden.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass Leute nicht so viele Comics wie in Frankreich oder Belgien lesen. Heutzutage sollen wir nicht fragen, ob jemand Comics überhaupt mag, sondern welche? Stell dir vor, dass du dieselbe Frage über Filme oder Bücher fragst. Es gibt immer jemanden, den wenigsten ein paar in Leben gelesen/gesehen hat, oder?

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Ich empfehle euch, meinen Comic „Power Bear“ zu lesen. Dies ist nicht nur ein Superhelden-Comic, sondern auch eine Geschichte über Depressionen und den Kampf um die psychische Gesundheit. Der Comic ist 60 Seiten lang und hochwertig hergestellt. Man kann ihn in meinem Webshop und ausgewählten Buchhandlungen in Berlin kaufen.

Website: majter.bigcartel.com
Instagram: @max_the_powerbear

Power Bear
Power Bear: Comicseite
Power Bear: Comicseite
Power Bear: Boom
Power Bear: Max
Herbert

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