LUISE MIRDITA

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Luise Mirdita.

Luise Mirdita wurde 1994 in Freilassing geboren und wohnt und arbeitet in Hamburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Wie die meisten Kinder habe ich immer schon viel gezeichnet. Vielleicht war ein Grund, weswegen ich nicht damit aufgehört habe unter anderem der, weil ich das Glück hatte, dass einige meiner Freunde auch gerne gezeichnet haben. Wir haben uns zu Schulzeiten oft getroffen, um zusammen zu zeichnen. Meistens waren das Comics, die wir uns dann gegenseitig vorgelesen haben. Soweit ich mich erinnern kann, haben mich schon immer die klassischen Schwarzweiß- Zeichnungen in Kinderbüchern besonders fasziniert. Als ich dann irgendwann das erste Mal einen Manga gelesen habe, hat sich das erste Mal für mich eine Richtung entwickelt. So wollte ich auch gern Geschichten erzählen können: in ausdrucksstarken, dynamischen Bildern. Von da an habe ich daran gearbeitet, mich zu verbessern und hatte immer wieder neue Vorbilder, die mich stark motiviert haben.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich glaube, mein Stil hängt stark von dem Thema ab, mit dem ich mich auseinandersetze. In meinen Projekten habe ich bisher am liebsten mit Bleistift gearbeitet, damit lassen sich hervorragend atmosphärische, geheimnisvolle Räume durch eine gezielte Licht/Schatten-Stimmung kreiren. Das hat immer sehr gut mit der jeweiligen Thematik korrespondiert. Vielleicht ist eine solche Stimmung typisch für meine Arbeit, denn ich komme irgendwie immer wieder darauf zurück, wenn ich die Wahl habe.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

In meinen Projekten stehen eigentlich immer der Mensch und dessen existentielle Fragen im Vordergrund sowie Identitätssuche, Freundschaft, Ängste,… Dinge, die jeden Menschen beschäftigen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß und unter verschiedenen Umständen. Meine freien Illustrationen sind da meistens spontaner und entstehen oft aus einer bestimmten Gefühlslage heraus. Aber fast immer tauchen darin Menschen auf, die irgendwas machen.

Wie suchst du dir Inspiration?

Musik inspiriert mich stark. Zu jeder Zeichnung muss passende Musik her. Die bestimmte Dynamik und Stimmung, die in den jeweiligen Stücken bereits vorherrschen, helfen mir sehr, ein Gefühl noch präziser in eine Zeichnung zu stecken. Mich inspirieren auch allgemein die Werke anderer Künstler/innen aus den verschiedensten Bereichen. Viele Ideen entwickeln sich auch einfach durch aufmerksame Beobachtung der alltäglichsten Dinge. Was mich auch sehr inspiriert: neue Menschen kennenlernen. Wie sie sich bewegen, wie sie reden und natürlich auch Gespräche an sich. Jedes Gespräch und jede Person ist sehr interessant.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Das Tolle, das mir beim Comic aufgefallen ist: Man hat als Zeichner/in durch die Gestaltung in Panels einen sehr großen Spielraum, was die Dynamik von bestimmten Szenen oder das Lesetempo betrifft. Ich beobachte das oft bei mir selbst: Bei Actionszenen beispielsweise blättere ich viel schneller als bei ruhigeren Szenen. Dadurch kommt es dem Film sehr nahe. Außerdem lassen sich im Comic gut längere, komplexere Geschichten erzählen. Man ist weniger eingeschränkt als im Kinderbuch zum Beispiel. Da ich es liebe, Emotionen und Bewegung zu zeichnen, ist der Comic in dieser Hinsicht ein geeignetes Medium. Spontan hätte ich behauptet, dass sich in Comics, Cartoons und Illustrationen im Vergleich zu anderen Medien jede Idee mit relativ wenigen Mitteln in irgendeiner Form zum Ausdruck bringen lässt. Dabei können Comics jede Altersgruppe erreichen. Aber ich glaube, dass jede/r Künstler/in einen eigenen Weg findet, eine Idee so umzusetzen, dass sie funktioniert, egal welches Medium.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Am schönsten ist es immer, wenn man so vertieft sein kann im Zeichnen und in der Welt, die man kreiert, dass man alle Gedanken loslässt. Am schlimmsten, wenn man tagelang den Stift nicht anrühren mag, weil zu viele Gedanken einem die Freude daran nehmen.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass alle meine Hosen immer viel zu schnell reißen.

Für dieses Projekt würde ich gerne Werbung machen:

Für „Annika und das Angstschwein“, verlegt bei Jacoby&Stuart

Website: www.luisemirdita.com
Instagram: @luiseflora

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