SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Lena Dirscherl
Lena Dirscherl wurde 1989 geboren und lebt in Nürnberg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Weil es mir schon immer Spaß gemacht hat! Seitdem ich einen Stift halten kann, zeichne ich. Es ist eben eine Berufung.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Cartoonig. Verspielt. Witzig. Farbenfroh.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Body Positivity, LGBTQ+ Aktivismus, Intersektionaler Feminismus, Anti-Rassismus und Mental Health.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ganz unterschiedlich. Manchmal recherchiere ich einfach das betreffende Thema. Manchmal lebe ich einfach mein Leben. Gespräche mit Freund*innen und anderen Künstler*innen helfen. Manchmal geh ich auch einfach lange duschen. Das wirkt Wunder!
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Illustrationen können vieles darstellen, an dem Fotos scheitern. Eine gute Illustration zeigt nicht nur das Sichtbare, sondern auch was dahinter steht. Die tiefer liegende Idee, eine komplexe Emotion, eine Fantasiewelt… Comics können alles, was Bücher können, aber sie vermitteln durch die visuelle Komponente noch eine zusätzliche Ebene. Der Einstieg in Comics ist leichter als in Bücher (gerade bei Fremdsprachen oder wenn man ungeübt im Lesen ist), sie vermitteln mit wenigen Worte alle möglichen Stimmungen und die Bilder bleiben lange im Kopf.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Das schönste Erlebnis ist, wenn ich andere Menschen mit meinen Arbeiten berühre! Wenn sie bei einem Gag-Comic laut los lachen oder wenn sie mir schreiben, wie sehr ihnen meine Illustrationen zum Thema Body Positivity geholfen haben. Dann weiß ich, warum ich das alles mache! Es gibt nicht das eine schlimme Erlebnis in meiner Karriere. Ich denke, es sind eher viele kleine Dinge, die sich ansammeln. Zu viel Computerarbeit und dadurch resultierende Rückenschmerzen. Die rastlose Jagd nach dem nächsten bezahlten Auftrag. Die ständigen Selbstzweifel – super nervig und nicht hilfreich! :P
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Illustrator*innen und Comiczeichner*innen in Deutschland so gering geschätzt und schlecht bezahlt werden! Kaum einem ist bewusst, wie viel Zeit (und Herzblut) eine einzige Illustration und/oder Comicseite kostet. So etwas macht man nicht mal nebenher für ’nen Fuffi. Ich sehe den finanziellen Kampf vieler Mitstreiter*innen und spüre, wie es unsere Kreativität und Schaffenskraft hemmt. Das ist extrem schade! Was könnten wir alles tolles schaffen, wenn wir weniger Geldsorgen hätten und mehr Wertschätzung erhalten würden?
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Mein bislang größtes und langfristigstes Projekt sind meine wöchentlichen Body Positivity Illustrationen auf Instagram. Folgt mir einfach. :) It’s for free! :D In Zukunft würde ich auch gerne einen Online-Shop aufmachen und eine Patreon-Seite starten, aber wann, steht noch in den Sternen.
Comments are closed.