JUREK MALOTTKE

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Jurek Malottke

Jurek Malottke wurde 1991 geboren und lebt in Düsseldorf.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Hab im Kindergarten angefangen zu zeichnen, weil ein älterer Junge gezeichnet hat und ich so sein wollte wie er.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich würde sagen reduziert mit malerischen Elementen und dem Schwerpunkt auf Ausdruck und Antmosphäre. Aber noch lieber als Stil zu beschreiben, würde ich ihn überwinden!

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Angst und menschliche Beziehungen.

Wie suchst du dir Inspiration?

Im Internet, in Büchern und in der Natur. Aber finden kann man sie eigentlich überall.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Eine ganze Menge! Eigentlich ist der Comic die effizienteste Art, eine Geschichte zu erzählen: Weniger anstrengend und unmittelbarer als ein Buch, aber aktiver als ein Film. Besonders interessant finde ich, wie der Leser das Erzähltempo bestimmt, und wie eine zeitliche Abfolge auf einer Seite kartografiert wird. Das kann absurde Formen annehmen. Wer schonmal ein Buch von Chris Ware gelesen hat, weiß, wovon ich spreche. Durch seine besondere Form, Ideen zu veranschaulichen, finde ich, dass der Comic eigentlich außergewöhnlich gut für Sachthemen geeignet ist, auch wenn dieses Gebiet noch einigermaßen unerschlossen ist.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Die schönsten Momente sind die, wenn ich beim Zeichnen die Zeit vergesse. Auf einmal ist der Tag rum, und ein Bild ist fertig. Dann bin ich immer ganz stolz. Und auch wirklich toll ist es, die Kollegen kennenzulernen, die sind nämlich alle sehr nett. Mein schlimmstes Erlebnis war die Zeit kurz bevor ich gelernt habe, dass mein aufgeblähtes Ego mich daran gehindert hat, Änderungswünsche umzusetzen. Ich dachte, ich bin der große Jurek und alles, was ich zeichne, muss, wie es ist, akzeptiert werden. Das zu erkennen, war schmerzhaft. Seitdem muss mein Ego vor der Tür warten, während ich arbeite.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass Verleger, wie Zeichner, wie Händler sich damit abgefunden haben, dass Comics in Deutschland auf kein breites Interesse stoßen. Ich habe in meinem Leben noch keinen getroffen, dessen Leben nicht auf die ein oder andere Weise durch Comics bereichert werden könnte. Und in den meisten Ländern hat die Gesellschaft das verstanden, nur in Deutschland nicht. Damit kann man sich doch nicht einfach abgeben!

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

„Das Fleisch Der Vielen“ ist schon eine Weile raus. Es handelt sich um die Comicadaption einer Kurzgeschichte des ebenso kompetenten wie entspannten Phantastik-Autors Kai Meyer. Wer interessiert ist, dem empfehle ich die Ausgabe 11 des Comic Talks mit Hella von Sinnen, wo der Comic ausführlich besprochen wurde. Kai und ich sind auch zu Gast und kommen kurz zu Wort.

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