KERSTIN GÜRKE

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Kerstin Gürke

Kerstin Gürke lebt und arbeitet in Berlin.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Hm, ja…ich zeichne seit Kindertagen, es muss mir damals schon ein Bedürfnis gewesen sein. Warum das schon so früh anfing, weiß ich eigentlich nicht. ​Zeichnen ist ein von Zeit und Raum recht unabhängiger Prozess. Es wird abgezeichnet, neu interpretiert und erfunden – das ist natürlich Freiheit pur und genial und die Zeit ist für den „Rest des Lebens“ ausgefüllt. :)

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich zeichne oft mit kräftigem Schwarz, sehr gern mit Tusche, locker, unperfekt. Mir geht’s eher um Ausdruck und Atmosphäre in meinen Zeichnungen.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

EIN Thema ist von Anfang an „Portrait“, grundsätzlich Menschen in schönen, traurigen, komischen Situationen. Interessant finde ich die „Ungesehenen“, Unbeachteten Menschen und auch Tiere ein bisschen mehr ins Licht zu rücken. Regelmäßig zeichne ich auch gern Szenen aus Filmen, die mir viel bedeuten, nach oder interpretiere sie nochmal neu. Landschaft und urbaner Raum sind auf jeden Fall auch große Themen für mich.

Wie suchst du dir Inspiration?

Buchstäblich auf der Straße. Ich mach (manchmal heimlich) Fotos von Situationen, von denen ich mir ein gezeichnetes Bild vorstellen kann. Aus Filmen beziehe ich viel Inspiration. Ich schau auch gern bei anderen Künstler:innen rein und deren Ideen an.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Wie schon oben gesagt: Das Zeichnen ist frei! Alles ist (meistens) MEINE Entscheidung. Die „Produktionskosten“ sind gering. Ich kann sehr frei meinen ganz eigenen Weg gehen…

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Ich sollte mal vor Jahren, ein Portrait eines, gerade durch einen Unfall verstorbenen, jungen Mannes zeichnen. Ich hab dann mit dem völlig niedergeschmetterten Vater Fotos herausgesucht und dann das Bild angefertigt. Er war über das Ergebnis sehr glücklich und ich hatte das Gefühl, ein bisschen an der Trauerarbeit teilgenommen zu haben. Das war schon sehr bewegend!

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass wir Menschen offensichtlich nicht in der Lage sind, unsere Welt wenigstens überwiegend zu befrieden.

Website: www.k—g.de
Projekt: www.portraitmalerei-berlin.de
Instagram: @kerstin.guerke
Etsy: @KerstinGuerkeShop

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