KAREN HERTFELDER

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Karen Hertfelder.

Karen Hertfelder wurde 1996 in Bonn geboren und lebt und studiert aktuell in Kassel.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Wie Viele habe ich einfach schon seit ich klein war immer gerne gezeichnet. Papier, Servietten, Bierdeckel – alles musste irgendwie bekritzelt werden. Ein wichtiger Einfluss war aber auch meine damalige beste Kindheitsfreundin! Wir haben immer viel zusammen gezeichnet, wenn wir uns getroffen haben, und Charaktere mit Geschichten entwickelt und geschrieben. Besonders gerne erinnere ich mich an ein aufwendiges selbstgezeichnetes Brettspiel, das wir für unseren Lieblingsmanga gebastelt haben. Tatsächlich haben wir aber eher selten wirklich Comics gezeichnet, das kam bei mir viel später, trotz meiner langen Liebe für das Medium.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Das Skizzieren mit Bleistift war für mich lange (und ist es eigentlich auch immer noch ein bisschen) der Lieblingsteil meines Arbeitsprozesses und vieles von meinem jetzigen Stil dient dem Erhalt der Dynamik und Flexibilität meiner Skizzen. Mit Tusche und Fineliner konnte ich mich nie so richtig anfreunden, obwohl sie für Viele klassische Comiczeichentools sind. Eine natürliche Lebendigkeit durch meinen Stil zu vermitteln, ist mir sehr wichtig! In der letzten Zeit fühle ich mich in meinem Stil aber auch ziemlich festgefahren und würde gerne wieder mal mehr experimentieren.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Wenn ich mir meine vergangen Geschichten anschaue, habe ich über ziemlich verschiedene Themen geschrieben, jedoch stehen im Fokus eigentlich immer charakterfokussierte Geschichten. In den letzten Jahren fühle ich mich aber immer mehr zu einem Fokus von weiblich geführten und LGBT+ Geschichten hingezogen, da sie für mich eine große persönliche Bedeutung haben. Durch mein längstes Comicprojekt über Frauenboxen habe auch ich ein anhaltendes Interesse an Frauensport als Thema und Setting gefunden, obwohl ich selber keine große Sportskanone bin. Ich finde es sehr bedauerlich, dass es in der Populärkultur wenig dazu gibt.

Wie suchst du dir Inspiration?

Inspiration gibt es überall zu finden, aber ich denke, dass selbst Dinge zu erleben mir oft am meisten Stoff für meine Arbeiten gibt. Aber auch Gespräche mit meinen Freunden und Kommiliton*innen über Projekte finde ich immer total anregend und hilfreich! 

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ich glaube, die ästhetischen und erzählerischen Möglichkeiten von Bildabfolgen ergreifen mich einfach total. Wie wirken Panels nacheinander aber auch zusammen auf einer Seite? Und wie verbindet sich es auch mit Text? Einen Lesefluss und Dynamik in eine Comicseite zu bringen, finde ich befriedigend zu zeichnen und aber auch zu lesen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Mein längstes Comicprojekt endlich nach langer langer Zeit fertig als Buch in den Händen halten zu können, war schon ein Gefühl von Katharsis.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist es nicht egal, dass Comics weiterhin als Kunstform nur wenig Anerkennung finden.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Im Juli diesen Jahres konnte ich endlich nach langer Corona-Verzögerung mein Riso-Comicbuch „Punch Your Heart Out“ (hier kaufen) über zwei Frauenboxerinnen und ihre Beziehung inner- und außerhalb des Rings fertigstellen & veröffentlichen! Auf iovest.itch.io gibt es eine Leseprobe mit den ersten Seiten gratis zu finden und zu lesen, schaut doch mal rein.

Instagram: @xiovest
Twitter: @xiovest
Tumblr: iovest.tumblr.com
Itchio: iovest.itch.io

Riso-Comicbuch „Punch Your Heart Out“  Cover
Riso-Comicbuch „Punch Your Heart Out“ Auszug
Riso-Comicbuch „Punch Your Heart Out“ Auszug
Riso-Comicbuch „Punch Your Heart Out“ Kiss
Riso-Comicbuch „Punch Your Heart Out“ Auszug
Cowboy
Allein

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