JULIA HOSSE

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Julia Hosse

Julia Hosse wurde in Berlin geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Alle Menschen haben als Kinder gezeichnet, ich habe halt nie aufgehört. Seitdem ich sitzen und einen Stift halten kann, zeichne ich :)

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Den eigenen Stil zu erkennen, ist schwer, denn der Zeichenstil ist eine Fortsetzung der eigenen Denkmuster und gedanklichen Grenzen. Dafür hat man einen blinden Fleck, außer man hat andere dazu befragt. Ich kann aber sagen, dass ich gerne mit Buntstift und Tusche arbeite, gerne bunt, gerne stimmungsvoll. Ich achte sehr auf Komposition und Hell-dunkel-Kontraste, Farb(dis)harmonien und den präzisen Strich.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Ich zeichne gerne das Licht. Ich mag es wenn man eigentlich nicht zusammen-passende Farben zum harmonieren bringt oder zum flirren. Bewegung im Raum von Mensch/Tier/Natur faszinieren mich zeichnerisch.

Wie suchst du dir Inspiration?

An Ideen fehlt es nie, also aktiv auf Inspirationssuche muss ich nicht gehen. Es fehlt eher an Konzentration und Stunden am Tag das alles umzusetzen! Ich höre viele Podcast und Hörbücher, da strömen die interessanten Themen ja geradezu auf einen ein. Auch besteht mein soziales Umfeld zum Großteil aus Kreativen, da bleiben die anregenden Gespräche nicht aus. Ich würde also eher empfehlen weniger auf Suche zu gehen, als mal einen Spaziergang zu machen ohne Musik auf den Ohren zu haben und die Gedanken kreisen zu lassen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Der Zugang zu Bildern ist unmittelbar. In der Illustration verschafft einem das Bild einen direkten emotionalen Zugang zum Text. Allerdings sind wir alle von Bildern übersättigt, deshalb bin ich mir manchmal unsicher, in wie fern Illustrationen in der alltäglichen Bilderflut noch wirken. Comics empfinde ich als verwandt zum Film. Aber man muss als Leser aktiv mitarbeiten, um die Lücken zwischen den Bildern zu füllen, im eigenen Tempo. Man  kann sich also eine individuellere Version der Geschichte schaffen als in vielen anderen Medien.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Eine der besten Erlebnisse war es als Zeichnerin nach China eingeladen zu werden und dort fast sieben Wochen lang ausschließlich spazieren zu gehen, zu zeichnen, Menschen und Land kennenzulernen. Sieben Wochen reines „Sein“ zum Zwecke der gezeichneten Geschichte. Die schlimmste Erfahrung ist wohl lange Zeit keinen Auftrag zu haben, sich nicht gebraucht zu fühlen und das Konto sich leeren zu sehen.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass sich der Planet unkontrolliert erwärmt, Menschen in Not im Mittelmeer ertrinken und die westliche Welt die Augen verschließt und aus Angst rechts denkt.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:

Seit März bin ich mit der Zeichnerin Magdalena Kaszuba dabei den kleinen Independent MamiVerlag neu aufzubauen. Dieser wurde von Anke Feuchtenberger und Stefano Ricci gegründet, um ungewöhnliche Comicprojekte zu veröffentlichen. Wir haben auch große Pläne, aber wenig finanzielle Mittel und würden uns über eine Bestellung des Altbestands bzw. eine Vorbestellung der geplanten Projekte freuen!

Website: juliahosse.com
Instagram:   @juliahosse.illu
Facebook:   @FrauHossesBilder
Behance: @juliahosse

Illustration zu „Imagery Rescripting“ in Psychologie Heute
Illustration zu „Imagery Rescripting“ in Psychologie Heute
"Eine ungeplante Reise" : Illustration zum Thema  „Psychologische Folgen einer Krebsdiagnose“ in Psychologie Heute
Datteln: palm tree
These Pictures were created in 2014 for the Artproject „To the North“, organised by the Danish A Secret Club (http://www.schhh.org/past/2014.html).
These Pictures were created in 2014 for the Artproject „To the North“, organised by the Danish A Secret Club (http://www.schhh.org/past/2014.html).
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