SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Judith Kranz.
Judith Kranz wurde 1989 in München geboren und lebt in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich glaube wegen meiner Schwester. Sie hat viel gezeichnet und ich habe ihr als Kind alles nachgemacht.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Das fällt mir irgendwie sehr schwer… emotional vielleicht, zur Zeit recht farbenfroh und expressiv? Insgesamt zeichne, male oder radiere ich viel über meine Bilder drüber bevor ich das Gefühl habe, dass sie fertig sind.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Gesellschaftliche Konstrukte wie Familie und Geschlechterrollen, die Verteilung von Reichtum und Ressourcen, Umwelt, Freundschaft und Liebe :)
Wie suchst du dir Inspiration?
Wenn ich keine Idee habe, schmiere und kleckse ich erstmal möglichst unbewusst vor mich hin, lasse Farbe auf Papier tropfen, verwische sie oder zeichne, ohne mir darüber Gedanken zu machen, was es darstellen soll. Dann lege ich das Blatt eine Weile zur Seite bevor ich es mir wieder ansehe, um schließlich in den Formen und Farben Figuren/ Gegenstände/ Geschichten zu erkennen, die ich dann herausarbeite.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Ich glaube ein wichtiger Aspekt ist die Möglichkeit Verweilen zu können, so lange wie man es möchte. Ein weiterer ist die Wirkung, die die Kombination von Bild und Text hervorbringen kann. Beides muss nicht das gleiche erzählen, wodurch die Narration auf mehreren Ebenen stattfinden kann.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Es gibt Momente beim Zeichnen oder Malen wenn ich das Gefühl habe, dass ich das, was ich gerade zeichne/male spüren kann. Nicht nur mit den Händen sondern so wie man sein eigenes Bein spürt. Aber wenn man gerade einen Stein zeichnet/ malt, gilt das auch für den Stein. Das hört sich etwas esoterisch an aber ich mag es sehr wenn das passiert, dann läuft es gut :)
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Reproduktionsarbeit weiterhin vor allem Frauen zugeschrieben wird, die dafür kaum (oder gar nicht) entlohnt werden und noch dazu für ihre Arbeit kaum Anerkennung erhalten.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Zwei Kommilitoninnen von mir haben ein großartiges Zine (Instagram) herausgebracht mit insgesamt 28 Beiträgen aus dem Bereichen Comic, Illustration und Literatur, alle zum Thema „Phasen“. Einen Beitrag durfte ich beisteuern.
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