JESSICA RIED

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Jessica Ried.

Jessica Ried wurde 1998 geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Ich denke, meine Oma und meine Tante waren der Grund, warum ich überhaupt so große Freude an so vielen kreativen Aktivitäten gefunden habe. Sie waren stets bereit, sich mit mir ins kreative Chaos zu stürzen und haben mir Raum, Material und Zeit zur Verfügung gestellt. Später habe ich dann vor allem aus dem Wunsch heraus gezeichnet, mir Dinge „von der Seele zu zeichnen“, für die ich keine Worte fand.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Hmm… vielleicht fließend, organisch, dynamisch? Ich liebe es, mit lockeren Linien Raum zu umschließen und damit mein Zeichensubjekt „abzutasten“.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Gesichter und organische Formen sind wohl die häufigsten Motive in meinen Illustrationen. Die Themen sind dabei aber sehr unterschiedlich. Manchmal ist es eine Stimmung, die ich transportieren möchte und manchmal drängt sich ein belastender Gedanke heraus aufs Papier. Zeitweise genieße ich auch nur den kreativen Prozess an sich und denke weniger über ein bestimmtes Thema nach. Und wieder andere Male habe ich einfach Lust Lauch zu zeichnen ;)

Wie suchst du dir Inspiration?

Oft neige ich dazu, mit einem Schleier vor den Augen in Gedanken zu versinken. In Erinnerungen zu wandern oder Gefühle zu ergründen, kann natürlich auch den nötigen Inspirationsfunken liefern, doch manchmal muss ich meine Wahrnehmung nur auf das Geschehen um mich herum lenken, um neue Ideen zu entwickeln. Ich finde es wundervoll, die großartige Formenvielfalt zu beobachten, die die Natur hervorbringt. Ein Spaziergang durch die Straßen, eine Fahrt mit dem Bus oder ein Picknick auf der Wiese, wenn man hinsieht, wird man vieles entdecken, das auf Papier gebracht werden möchte.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Worte funktionieren nur deshalb so gut, weil sie sich einem Schatz an Bildern bedienen. Metaphern sind in jedem Satz gegenwärtig, manchmal so selbstverständlich, dass wir sie kaum bewusst als solche wahrnehmen. Mit Bildern können wir diesen „Verwortlichungsprozess“ überspringen und direkt in einer universellen Sprache kommunizieren. Außerdem hat man mit Comics, Cartoons und Illustrationen die wunderbare Möglichkeit zu ergänzen, zu verformen, zu abstrahieren, zu vertauschen, zu erfinden und sehr konkret bis sehr vage zu formulieren, ohne an die Wirklichkeit gebunden zu sein.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Zur Zeit arbeite ich an einem Projekt, bei dem ich einige Portrait-Skulpturen aus Modelliermasse anfertige. Dieses Medium zu entdecken, war für mich ein sehr schönes Erlebnis.  Am Anfang ist da nur eine unkenntliche Masse, aber nach und nach formt sich – ohne es vorher genau zu planen – ein Charakter daraus hervor.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass so viele Menschen über ihren Körper reden, als würde er getrennt von ihnen existieren und ihn Beleidigen. Die Strenge, mit der wir unseren eigenen Körper abwerten, werden sich andere von uns abschauen.

Website: adiantum-illustration.com
Instagram: @_.adiantum._

Gesicht
Pilze
Badewanne mit Fröschen

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