SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Irene Huang.
Irene Huang wurde 1994 geboren und lebt und arbeitet in Hamburg.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Dazu gibt es leider keine spannende Geschichte! Ich glaube nicht, dass ich lieber gezeichnet habe als das durchschnittliche Kind. Aber mit 13-14 Jahren habe ich angefangen regelmäßiger zu zeichnen, weil ich Grafiktabletts entdeckt habe. Das digitale Medium hat mich sehr fasziniert. Was mich aber motiviert hat am Ball zu bleiben, war definitiv die Freiheit, Charaktere und Welten zu erschaffen und Geschichten zu erzählen.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Spontan, roh, dynamisch? Zumindest wenn es um die Malereien geht. Es ist schwer den eigenen Stil zu erfassen. Wenn ich gefragt werde, antworte ich meistens mit „ich habe keinen Stil“, woraufhin mir schon von verschiedenen Leuten versichert wurde, dass sie meinen Stil immer erkennen würden. Ich weiß selbst nur, dass ich gerne mit tonigen Farben arbeite und lieber in Flächen denke als in Linien. Vielleicht kann die Stil-Frage von außen besser beantwortet werden als von mir selbst?
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Tiere und Natur. Diese waren lange Zeit die einzigen Themen, mit denen ich mich zeichnerisch oder malerisch beschäftigt habe, und ich denke es wird immer einen besonderen Platz in meinen Arbeiten haben. Seit einiger Zeit richtet sich meine kreative Aufmerksamkeit aber etwas mehr nach innen und ich setze mich zurzeit mit dem Thema „zwischen zwei Kulturen“ auseinander. Es ist spannend, autobiografisch zu arbeiten und meine chinesisch-deutsche Identität zeichnerisch zu erkunden.
Wie suchst du dir Inspiration?
Natur, eigene Erfahrungen, Filme, andere Künstler
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Visuelle Abstraktion und Interpretation würde ich sagen. Soweit ich beurteilen kann, kann kein Medium gleichzeitig so nah und so fern von der Realität sein, zeitgleich so dokumentarisch und subjektiv sein wie die Illustration, und dennoch visuell kommunizieren. Wobei für mich fast spannender ist, was verschiedene Medien zusammen können (z.B. Text und Bild) und nicht, was bestimmte Medien nicht können.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Ehrlich gesagt fällt mir gar nichts ein … Es ist immer schön, wenn Kunden zufrieden sind, oder sich meine Bilder zuhause aufhängen. Generell, wenn meine Arbeiten anderen Menschen eine Freude machen. Aber es ist kein einziges „schönstes Erlebnis“. Das Gleiche bei negativen Erfahrungen. Es gibt immer Phasen, wo nichts so läuft wie es soll: Es kommen keine Aufträge rein, ich bin uninspiriert oder fühle mich handwerklich limitiert. Aber es sind eher Zustände, keine vereinzelten Erlebnisse.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass manche Leute nicht wissen, dass Hündinnen im Sitzen Pinkeln, und mich dann dafür ankacken, dass ich die Scheiße nicht aufhebe. Oh, und dass Leute meinen Namen deutsch aussprechen. Er wird nämlich englisch ausgesprochen! ;)
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