7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Inga Israel.
Inga Israel wurde 1984 geboren und lebt und arbeitet in Berlin.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
So richtig ernsthaft habe ich eigentlich erst nach meinem Kommunikationsdesignstudium (2009) angefangen zu zeichnen. Mein Bruder ist Schriftsteller und damals wollten wir gern ein gemeinsames Buchprojekt machen. Mein Bruder hat die Geschichten geschrieben und ich habe dann das Layout und die Illustrationen gemacht. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich entschieden habe, viel mehr Zeit in die Illustration zu stecken. Mittlerweile haben wir schon 10 Kurzgeschichten- und Gedichtbände herausgebracht. Seit 2016 bin ich hauptberuflich Illustratorin.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Meistens flächig mit kräftigen, aber wenigen Farben. Manchmal vermische ich auch fotorealistische Strichzeichnungen mit flächigen Elementen. Grundsätzlich bin ich aber offen was den Stil anbetrifft und würde mich nicht genau festlegen wollen. Die Kompositionen haben meistens etwas aufgeräumtes, manchmal sogar etwas ikonenhaftes.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Themen wie Nachhaltigkeit und das Ankämpfen gegen den Klimawandel sind mir besonders wichtig. Wichtig finde ich auch die Themen Integrität und Werte, nicht nur persönlich gesehen, sondern auch gesellschaftspolitisch.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich höre sehr viele Podcasts und Hörbücher. Außerdem versuche ich viele Ausstellungen zu besuchen. Momentan wird das wieder schwieriger. Manchmal gibt es Fotos von Ausstellungen oder sogar Videos. Das ist dann natürlich Gold wert, kann aber einen direkten Besuch vor Ort kaum ersetzen.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Als Illustratorin sehe ich mich als Übersetzerin von Text zu Bild. Illustration ist in der Lage komplexe Inhalte auf den Punkt zu bringen und darüber hinaus die eigene Position mit einzuweben. Illustration kann um die Ecke denken, indem es Sehgewohnheiten bricht und damit witzig und intelligent auf (politische) Sachverhalte aufmerksam machen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Das Schönste ist, wenn die Menschen von den Illustrationen berührt sind. Egal ob sie sich einfach nur darüber freuen oder echte Anstöße bekommen über etwas nachzudenken oder zu hinterfragen. Dann habe ich das Gefühl, dass das was ich mache auch irgendwie relevant ist und ein Stück weit dazu beiträgt zu hinterfragen, zu transformieren, zu gestalten.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, was mit den Generationen nach uns passiert. Der Klimawandel ist eines der größten Herausforderungen der Menschheit und wir sollten alle unser Bestmögliches versuchen unseren nachfolgenden Generationen ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.
7AUF1STRICH wird derzeit mit Mitteln aus dem Stipendiatenprogramm von NEUSTART KULTUR gefördert. Herzlichen Dank! Aktuell gibt es wieder neue Stipendien, ich empfehle allen, die journalistische/kulturelle Projekte betreiben, sehr, es dort einmal zu versuchen. Mehr Infos und Anmeldung via soziokultur.neustartkultur.de
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