BERNADETTE SCHWEIHOFF

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Bernadette Schweihoff.

Bernadette Schweihoff lebt und arbeitet in Berlin.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Die Frage würde ich gerne in ‚Warum hast du nicht aufgehört zu zeichnen?‘ umformulieren. Das wir alle mal als Kind gezeichnet haben ist klar, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man weiter macht oder davon abkommt. Ich konnte immer mit Zeichnungen meine Texte in meinem Tagebuch ergänzen, für die es keine Worte gab und dadurch Dinge ausdrücken, für die ich keine Sprache gefunden habe. Beides hat sich immer ergänzt.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Zwischen wildem Gekritzel und disziplinierten Realismus. Verheiratet mit meinem Bleistift bis der Tod uns scheidet.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Reisen und Zwischenmenschliches.

Wie suchst du dir Inspiration?

Autobiografisch, aus dem Leben gegriffen, was ich lese, höre, mitbekomme, in der Natur und auf Reisen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Themen, die schwierig sind zu erzählen, weil sie sehr persönlich sind, können mit erfundenen Charakteren leichter erzählt werden – und gleichzeitig schützt einen die erfundene Figur. Auch wenn ich das bei meinem Debüt nicht gemacht habe. Aber bei meinem nächsten…

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Schönster: Als Ulli Lust mir anbot, mein Werk „Treiben“ zu betreuen und dann natürlich die Veröffentlichung bei Edition Moderne. Danke Marie-France, Julia und Claudio.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist es nicht egal, dass wir nur einen Planeten haben und ihn nicht achten. Mir ist es nicht egal, dass Menschen über Menschen und Orte sprechen, obwohl sie noch niemals dort waren. Mir ist es nicht egal, dass Comicschaffende sich bei vielen literarischen Ausschreibungen nicht bewerben können. Comic ist Literatur! Mir ist es nicht egal, dass freischaffende Künstler*innen kein Elterngeld bekommen. Mir ist es nicht egal, dass Comicschaffende ihre Bücher selbst finanzieren müssen. Mir ist es nicht egal, dass Comics immer noch nicht den Stellenwert in Deutschland haben wie u.a. in Frankreich, der Schweiz und Belgien.

Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen

Die 1. Auflage von „Treiben“ ist schon fast verkauft. Wer also noch eins möchte mit Signatur und kleiner Zeichnung, meldet sich über meine Website bei mir. Ansonsten möchte ich natürlich für meinen Verlag Edition Moderne Werbung machen, der Werke von großartigen Künstler*innen publiziert.

Website: bernadetteschweihoff.de
Instagram: @bernadetteschweihoff

Zugabteil
Bahnhof
Straße
Bahnhof mit Menschen
Blick in eine Wohnung
Gefrierender Atem

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