ANNIKA BIESENTHAL

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Annika Biesenthal.

Annika Biesenthal wurde 1996 geboren lebt und arbeitet in Bremen.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Angefangen zu zeichnen habe ich, weil irgendetwas rausmusste. Da war ich so vierzehn – wobei sich daran bis heute nicht viel geändert hat. Hinzu kam allerdings immer wieder der Wunsch nach neuen Ausdrucksmitteln wie seit neuestem die Analogfotografie. Ich studiere Kunstwissenschaften, leider ohne Praxisinhalte, sodass ich nebenbei in Vorlesungen, auf Bahnfahrten oder nachts für mich allein zeichne. Meistens schnappe ich mir morgens die Kaffeekanne und mein Skizzenbuch, um Gedanken loszuwerden und den Tagesbeginn vorsichtig nach hinten zu schieben.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Mein Stil lässt sich in zwei Kategorien aufteilen: einmal reduziert-grafisch, einmal grob-locker. Ich versuche, zwischen beiden zu verhandeln und Schnittmengen zu finden. In letzter Zeit experimentiere ich viel mit Schraffuren. Ich mag Buntstifte, Graphit und Aquarell ziemlich gern.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Thematisch finde ich weibliche Nacktheit interessant. Auch Selbstportraits zeichne ich gern, um jedes Mal etwas anderes einzufangen. Und Pflanzen finde ich spannend!

Wie suchst du dir Inspiration?

Inspiration finde ich auf Instagram, in Fotografieforen wie lomography.de oder auf dem Weg irgendwohin. Gerade habe ich mich viel mit Henri de Toulouse-Lautrec und Suzanne Valadon beschäftigt – ihre Bildsprache hat mich angestoßen, Weiblichkeit aus einer nicht sexualisierten Perspektive heraus zu zeigen. Außerdem mag ich die groben, skizzenhaften Stile der beiden Künstler*innen. Oft schreibe ich ein Gedicht zu einem meiner Fotos oder Zeichnungen oder umgekehrt. Außerdem inspiriert mich das gemeinsame kreative Arbeiten mit Freund*innen. Zusammen besuchen wir ab und an Aktzeichenkurse.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Illustration kann das, was es illustriert, um etwas Neues, Schönes, Poetisches ergänzen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Am schönsten ist es für mich, andere Menschen zu inspirieren. Auch in meinem Freundeskreis bin ich gern die Person, die andere fotografisch oder zeichnerisch festhält und ihnen so zeigen kann, wie gern ich sie habe. Schlimm ist für mich, dass Künstler*innen in ihrer Arbeit einer Verwertbarkeit unterworfen sind, statt sich frei mit ihrer Kunst auseinandersetzen zu können.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass weibliche Nacktheit oft objektifizierend dargestellt wurde und wird. Zum Glück gibt es Menschen, die immer wieder neue Wege finden, dies zu ändern.

Instagram: @__schwermut
Lomography: @annika_schwermut

Akt
Foto
Kohle
Männlicher Akt
Männliches Porträt
Portrait
Stillleben

Comments are closed.

Navigate