ANN BAHRS

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Ann Bahrs.

Ann Bahrs wurde 1990 in Bremen geboren und lebt und arbeitet in Potsdam.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Es war in Kindergarten und der Geruch von Bienenwachsmalkreiden zog mich wie ein Magnet in die Malecke. Die Pferde auf der Metallbox inspirierten mich derartig, dass ich sofort ein Buch machte. Katzen in Rot, Blau und Gelb, Geschichte hab ich leider vergessen. Ich hatte etwas gefunden, so ganz leise und zufällig, es war irgendwie zerbrechlich und besonders. Als die Stifte und das Papier aufgebraucht waren, kam die Kindergärtnerin und war ziemlich erstaunt und auch minimal sauer: „Jetzt reicht es, aber andere Kinder wollten auch noch Material haben“, normalerweise nahm ich die Worte der Kindergärtnerin sehr ernst, aber dieses Mal verstand ich wirklich nicht, wo das Problem lag.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Manchmal weich und kantig, manchmal beides und dann wieder andersherum und an manchen Tagen gerne auch wie Pommes mit Ketchup, da passt einfach alles zusammen.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Money, you know, mich interessiert zur Zeit vor allem das Thema Geld. Ich schreibe meine Bachelorarbeit über dieses Thema. Geld ist so universell und dennoch reden wir nicht drüber, das reizt mich besonders daran. Meine Bachelorarbeit wird wieder eine Graphic Novel.

Wie suchst du dir Inspiration?

Unter Wasser, im Wasser, auf dem Wasser, am Wasser, bei einem Glas Wasser. Besonders gut denken kann ich, wenn ich in der Badewanne liege. Tolle Ideen kommen mir, wenn ich tauche. Vielleicht wäre ich dann und wann gerne eine Robbe.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Sequenzielle Kunst wie der Comic machen mir einfach Spaß. Ich mag es, die Lücken, die durch die Montage von zwei Bildern entstehen, zu füllen. Ein bisschen so wie einen Film gucken – nur, dass dieser im Kopf entsteht. Illustration liebe ich sehr, da dieses Medium es schafft, komplexe Sachverhalte zu vermitteln, kleinteilig zu werden oder plakativ zu sein. Ich könnte stundenlang der Illustration meine Liebe erklären, sie küssen und umarmen dann und wann aus Leidenschaft mit ihr streiten. So ist das wohl mit der Leidenschaft.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Dann und Wann wird es so richtig still in meinem Kopf und etwas Intuitives übernimmt. Es entsteht etwas und ich kann nicht genau sagen, wo das jetzt hergekommen ist. Plötzlich ist etwas, ein neuer Charakter entstanden, den ich sehr in mein Herz geschlossen habe. Dann lasse ich los und die Figuren, die ich zeichne, starten ihr Eigenleben. Das ist ziemlich schön. Manchmal ist es auch wirklich nur harte Arbeit. Eine großartige traumhafte Arbeit, aber sobald das Wort Arbeit auftaucht und ich etwas mit Geld bewerten oder messen soll, dann wird es für ich stressig.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Gar nicht mal so leicht, diese Frage. Mir ist sehr viel wichtig und vieles nicht egal! Aber das sprengt oft meinem Wirkungsradius. Daher bemühe ich mich, mich vor allem auf mein Umfeld zu konzentrieren und Räume zu schaffen, in denen ein friedliches Miteinander möglich werden. Ich versuche mit riesig großen Fuchsflauschohren zuzuhören und mit Adleraugen hinzusehen. Die Grenzen der anderen anzunehmen und ganz viel Offenheit und Toleranz zu leben.

Website: ann-illustration.com
Instagram: @ann_illustration & ann_sketchingtime

katertage
näseln
katzen
katzen
oh yeah
 Balloon Dog, jeff koons
dog
museum
portrait

Comments are closed.

Navigate