ANKE HARTMANN

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Anke Hartmann.

Anke Hartmann wurde 1986 geboren und lebt und arbeitet in Leipzig.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Weil ich das schon immer können wollte. Soweit ich zurückdenken kann, hat es mich fasziniert, wie man mit einem Blatt und einem Stift ganze Welten entstehen lassen kann. Ich habe es geliebt, meinem Großvater dabei zuzusehen, wenn er Monstergesichter malte oder meine Mutter beim Comicmalen zu beobachten. Wir hatten in unseren Wohnungen auch immer viele Bilder hängen und viele Kinderbücher mit schönen Illustrationen, die mich als Kind begeisterten. Ich kann nicht sagen, ob ich angefangen habe zu malen, weil ich von Kreativität und Kunst umgeben war, oder ob ich aus mir selbst heraus gemalt habe und die Impulse aufsog, die es in meiner Kindheit gab.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Naturverbunden, farbstark, bodenständig, liebevoll und detailreich.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Landschaften liebe ich, vor allem mit tiefstehendem Sonnenlicht. Ich male auch gern Tiere und mittlerweile traue ich mich auch öfters an Menschen heran. Aufträge erhalte ich meistens für die Erstellung von Wimmelbildern, was wohl eine Besonderheit in meinem Repertoire darstellt.

Wie suchst du dir Inspiration?

Davon bin ich überall umgeben. Ich bin gern in der Natur, auch in meinem Garten. Ich liebe es den Himmel zu beobachten und das Licht der untergehenden Sonne. Wir haben 2 Katzen und 2 Meerschweinchen zuhause, die sorgen für die tägliche Portion Niedlichkeit. Ich empfinde das ganze Leben als ein gigantisches sich ständig neu erfindendes Kunstwerk und meine eigenen Kreationen sind ein Echo dieser mannigfaltigen Schönheit der uns umgebenden Welt.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Mich machen sie sehr glücklich, ich empfinde sie als wertvoll. Die Illustrationen in einem Kinderbuch, das man nach ewig langer Zeit wieder anschaut, vermögen es mich in Sekunden in die gleiche fantastische Welt zu entführen, der ich als Kind lauschen durfte. Wie ein geheimer Ort oder ein alter Schatz, den man findet, so fühlt sich ein wirklich guter Comic oder ein geliebtes Buch für mich an. Ich denke, das schaffen Film, Internet, Radio etc. bei mir nicht, dieses ganz spezielle Gefühl zu erzeugen.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Mein schönstes kann ich leider gar nicht benennen, denn immer, wenn ich male, ist es das gleiche schöne Gefühl. Als würde man Perlen tauchen gehen und hätte dabei einen endlosen Atem. Wenn ich male, dann habe ich keine anderen Bedürfnisse mehr, dann bin ich vollkommen glücklich. Schlimme Ereignisse fallen mir spontan 2 ein. Das eine war ein Einbruch in mein Ladenatelier, wo die Einbrecher nicht nur etwas stahlen, sondern versuchten Bilder zu zerstören und meine Stifte mitgehen ließen. Das hat mich damals sehr erschreckt, und da ich kaum Geld hatte, war der Verlust meiner Zeichengeräte auch erst mal völlig niederschmetternd. Glücklicherweise brachte mir eine Kundin die Stifte wieder, denn die Einbrecher hatten diese bei ihr über den Zaun geworfen. Das andere unschöne Ereignis war die wiederholte Ablehnung durch Hochschulen. Insgesamt 4 Male wurde ich abgelehnt, ohne Begründung. Für freie Malerei, für Grafik und Buchkunst und für Kunstpädagogik … jedes Mal hatte ich viel Zeit und Arbeit in Mappen und Prüfungen investiert und dann war kein Reinkommen. Da habe ich arg an mir gezweifelt und gedacht, ich bilde mir nur ein, ich würde eine wertvolle Arbeit machen. Ich habe einige Jahre gebraucht, um zu verstehen, dass Hochschulen nicht unbedingt nach Qualität auswählen, sondern dort Menschen nach eigenen Kriterien entscheiden, die mir unbekannt sind und dass ich mich davon nicht beirren lassen darf, was einzelne Menschen über meine Arbeit denken.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist es nicht egal, dass die Menschheit drauf und dran ist, sich durch unkontrolliertes Wachstum und übermäßigen Konsum selbst abzuschaffen. Ich hab Kinder und Ich liebe mein Leben. Ich will, dass auch meine Enkel und Urenkel erfahren dürfen, wie wunderschön dieser Planet ist.

Für dieses Projekt möchte ich gern Werbung machen:

Wenn ihr meine Arbeiten mögt und mich unterstützen möchtet, könnt ihr das am ehesten tun indem ihr meinen Onlineshop besucht.


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