7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Alexander von Knorre.
Alexander von Knorre wurde 1982 in Magdeburg geboren und lebt und arbeitet in Weimar.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Ich erinnere mich nicht, aber offenbar hat mir jemand Stift und Papier gegeben. Und die anderen Kindergartenkinder haben es auch gemacht.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Comichaft und heiter. Intuitiv und locker.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Freiheit und Abenteuer. Unterwegssein und Geborgenheit. Vertrauen und Freundschaft. Das gute Leben. Eine gute Zeit.
Wie suchst du dir Inspiration?
Ich schöpfe viel aus dem Reservoir der Eindrücke aus meiner Vergangenheit: von Gestaltungsstudium, Workshops, Praktika, Reisen, Austausch mit Kolleg:innen, Ausstellungen, Vorlesungen, Büchern, Filmen. Ich muss immer aufpassen, dass ich vor lauter Erwerbsarbeit nicht vergesse, diese Batterien ab und zu mit neuem Input aufzuladen. In der Gegenwart sind es die eigene Familie, die eigenen Kinder sowie das Leben in einem Gemeinschaftswohnprojekt die mich mit einem Strom nicht enden wollender überraschender Anekdoten und Erfahrungen versorgen. Selten, aber manchmal recherchiere ich immer noch bestimmte Künstler:innen, gehe gezielt in Ausstellungen oder blättere mich durch dicke Kunstwälzer. Toll sind auch Workshops und Symposien mit Kolleg:innen und Gleichgesinnten. Das hilfreichste sind aber Spaziergänge, Naturerfahrungen und Möglichkeiten der Sammlung, um Ideen und die inneren Bilder kommen zu lassen.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Die Handschrift und Persönlichkeit des Zeichnenden zeigen. Sehr klar Dinge zuspitzen und fokussieren. Komplexe Zusammenhänge machen sie für die Betrachtenden in wenigen Augenblicken erfassbar.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Schönstes Erlebnis: Die Reisen mit dem Illustrationsautomat „ILLUMAT“ auf Festivals u.a. in Nepal, Belgrad und Luzern. Auch die bis zu 10 Tage langen Skizzenfestivals (Zeichnen non-stop) in Stralsund an der Ostsee (bis 2013) sind mir einfach unvergesslich. Schlimmstes Erlebnis: Ein Zeichenbattle auf der Frankfurter Buchmesse: Holländische Zeichner:innen vs. deutsche Zeichner:innen. Die Holländer performten witzig, laut und hemmungslos inkl. Bodypainting und Konfettiregen aus Zeichenpapier. Wir Deutschen pinselten steif, ordentlich und brav etwas auf den bereitgestellten Flipchart und scheiterten krachend in der Gunst des Publikums.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass wir kollektiv dabei sind, unsere natürlichen Lebensgrundlagen auf diesem Planeten zu zerstören. Das ist jetzt ein Downer zum Abschluss, aber wir sollten das wirklich lassen.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
Mein neues Buch: Kissenschlacht im Nachtexpress. Eine rasante Nachtzug-Fahrt quer durch Europa. Ein abenteuerliches Vorlesebuch mit vielen Bildern, Lesealter ab 6, erschienen bei DTV. Viel Vergnügen!
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