ADRIAN VOM BAUR

SIEBEN AUF EINEN STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Adrian vom Baur.

Adrian vom Baur wurde 1985 geboren und lebt und arbeitet in Berlin.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Weil mir jemand Stifte und Papier gegeben hat? Im Ernst – ich habe schon immer gezeichnet. Schon bevor ich schreiben konnte, habe ich Comics gemacht, bei denen meine Eltern Texte in die Sprechblasen schreiben mussten. Und damit habe ich dann einfach weitergemacht, bis ich einen Beruf daraus machen konnte.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Ich arbeite nicht immer im gleichen Stil. Manchmal zeichne ich realistischer, manchmal sehr cartoony – je nachdem, was ich für die Motive oder Geschichten passend finde. Grundsätzlich mag ich aber gerne schwungvolle, klare Linien und flächige Farben. Skizzenhafte oder malerische Stile gucke ich mir zwar gerne an, aber sie liegen mir nicht besonders.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

In meinen Comics bewege ich mich am liebsten in Fantasy- und Science-Fiction-Welten. Horror liebe ich ebenso. Diese Genres eignen sich meiner Ansicht nach auch besonders gut, um Themen aus der echten Welt auf unterhaltsame Art zu verhandeln. Was mir da besonders am Herzen liegt ist der Themenkomplex Umwelt/Klimakrise, aber auch z.B. Feminismus und Antirassismus, Kapitalismuskritik…

Wie suchst du dir Inspiration?

Besonders inspirierend finde ich oft Animationsfilme und -serien. „Steven Universe“ und „Gravity Falls“ sind wichtige stilistische Einflüsse für mich aus den letzten Jahren. Für die kleine Inspiration zwischendurch folge ich vielen tollen Künstler:innen aus aller Welt auf Instagram und Twitter.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Was den Comic v.a. von anderen visuellen Medien unterscheidet, ist die Möglichkeit, Projekte mehr oder weniger alleine umzusetzen. Ich arbeite auch gerne mit anderen zusammen, aber die relative Unabhängigkeit von Geldgeber:innen und Gatekeeper:innen, die der Comic im Vergleich zu Film/TV und Videospielen bietet, schätze ich sehr. Das einzige, was trotzdem oft zu knapp ist, ist das Zeit-Budget.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Die schönsten Erlebnisse sind sicher, wenn man ein eigenes Buch zum ersten Mal gedruckt in den Händen hält. Fast noch besser ist, wenn man einen Kommentar oder eine Kritik zu einem Comic kriegt, die deutlich macht, dass genau verstanden wurde, was man damit sagen wollte.Das schlimmste ist immer, wenn man Dinge produziert, die dann komplett verworfen werden müssen. Ich habe mittlerweile schon zweimal Auftragscomics gezeichnet, die meines Wissens nie veröffentlicht wurden und die ich auch selber nicht herzeigen darf.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass einige Comics und Illustrationen (absichtlich oder unabsichtlich) sexistische und rassistische Stereotype reproduzieren. Ich versuche, das zu vermeiden und Werke zu schaffen, die divers und inklusiv sind. Das gelingt mir natürlich nicht immer und ich habe noch viel zu lernen.

Website: www.adrian-vom-baur.de
Instagram:  @adrianvom
Twitter: @adrianvom

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