SODATRAUM

7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Sodatraum.

Tamara aka Sodatraum wurde 1996 geboren und lebt und arbeitet in Stuttgart.

Warum hast du angefangen zu zeichnen?

Es ist eher so, dass ich nie aufgehört habe, zu zeichnen. Ich glaube jedem ist dieses Bedürfnis des zeichnerischen Ausdrucks in die Wiege gelegt, aber einige legen den Stift irgendwann beiseite, andere nicht. Ich bin generell ein sehr visueller, introvertierter und emotionaler Mensch und kann mir nicht vorstellen, nicht zu zeichnen.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Verträumt, romantisch, etwas melancholisch, manchmal verspielt.

Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?

Menschliches Leid hat auf mich stets einen starken Eindruck gemacht, physisch erfahrenes wie auch emotional wahrgenommenes Leid ist für jeden Teil des Lebens, aber im Hinblick auf meine persönliche Beziehung zu Gott sehe ich die Hoffnung und Freude, die am Ende aller Leidserfahrungen steht und die menschliche Seele vervollkommnet. Konkret für meine künstlerische Arbeit heißt dies, dass ich zeigen möchte, dass das Böse und Schlechte zwar existiert und uns gewissermaßen ständig berührt (mag sich dies auch nur in negativen Gefühlen äußern), aber das Gute schließlich triumphiert.

Wie suchst du dir Inspiration?

Ich fühle mich eher so, als finde die Inspiration mich ganz unverhofft. Das kann passieren, wenn ich ein sehr eindrucksvolles Buch oder Gedicht lese, beim Beten, bei der Recherche über längst vergangene Zeiten, oder auch bei der Verarbeitung eigener Gefühle. Aber natürlich inspirieren mich auch andere Künstler, die ich unentwegt bewundere. Ich denke es ist für die eigene stilistische und technische Entwicklung sehr wichtig, zu anderen Künstlern als Vorbild aufzublicken, statt sich entmutigen zu lassen.

Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten, ich denke aber, dass die Kluft zwischen persönlicher Mitteilung bzw. persönlichem Ausdruck und ,,Endprodukt“ mithilfe dieser visuellen Medien noch am kleinsten ist.

Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?

Mein schönstes Erlebnis bisher war kein isoliertes Ereignis, sondern vielmehr die vielen Freundschaften, die über die Jahre entstanden sind. Das mag für viele selbstverständlich sein, aber als jemand, der so gar nicht in einem kreativen Umfeld aufgewachsen ist und auch generell keine Wertschätzung für Kunst von anderen erfahren hat, war das sehr motivierend und erfüllend. Mein schlimmstes Erlebnis war der Kommentar eines Dozenten an meiner damaligen Kunsthochschule, der meinte, meine Zeichnungen seien zu ,,kitschig“ und ich solle gefälligst keinen klassischen Stil ,,wie aus dem 19. Jahrhundert“ nachahmen, weil das niemand heutzutage mehr sehen möchte. Gut, dass es nur seine Meinung war.

Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?

Mir ist nicht egal, dass ,,Corporate Memphis“ als Kunststil in der Industrie immer weiter verbreitet ist. Wenn alles gleich aussehen darf und soll, wenn visuelle Medien genauso gut von einem Computer generisch erzeugt werden könnten, dann erübrigt sich in Zukunft auch die Notwendigkeit von Illustratoren und anderen Künstlern.

Für dieses Projekt würde ich gerne Werbung machen:

Instagram: @Sodatraum

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