7AUF1STRICH – das sind täglich 7 Fragen an Comic-Zeichner*innen und Illustrator*innen. Diesmal an: Caroline Birkel.
Caroline Birkel wurde 1991 geboren und lebt und arbeitet in Trier.
Warum hast du angefangen zu zeichnen?
Es war einfach meine Lieblingsbeschäftigung als Kind; ich hatte Spaß, während meine Eltern Ruhe vor einer sonst wilden Zwiebel hatten. Außerdem war es mir früh ein Mittel, Ideen und Gedanken zu Papier bringen, wenn ich mich genau ausdrücken wollte.
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Eine bunte Mischung von analog und etwas digital, Ölmalerei und Skizze. Dabei unruhig, unperfekt und ungewöhnlich. Unordentlich an der einen – und gleichzeitig detailverliebt an der anderen Stelle. Meine Motive sind oft seltsam, verspielt und auch ein bisschen melancholisch.
Welche Themen liegen dir besonders am Herzen?
Portraits, Emotionen, Frauen, Gerechtigkeit, Gesellschaft, Mentale Gesundheit
Wie suchst du dir Inspiration?
Medienmäßig natürlich überall. Aber besonders fündig werde ich auf Reisen, in unserem Cane-Yo Künstlerkollektiv, durch Selbstreflexion, persönliche Erlebnisse und in Kunst und Kultur. Manchmal reicht ein gutes Gespräch mit Freunden, ein schöner Spaziergang oder irgend ein neuer Input, damit sich mein Kopf mit Bildern füllt.
Was können Comics, Cartoons und Illustrationen, was andere Medien nicht können?
Für mich ist Zeichnen die beste Alltagsflucht. Dabei kann ich Momentaufnahmen festhalten, die über klassische Dokumentation hinausgehen, kann sie verschlüsseln, verzerren, und neue Geschichten erzählen.
Dein schönstes/schlimmstes Erlebnis als Zeichner*in?
Ich freue mich immer wahnsinnig, wenn Menschen die Werke wertschätzen oder kaufen, die ich ohne Auftrag, sondern nur für mich geschaffen habe. Auch veröffentliche illustrierte Bücher fühlen sich wahnsinnig gut an. Und ich freue mich über jede Zeichnung und jedes Ölbild, bei dem ich Stift oder Pinsel weglege und plötzlich zufrieden bin. Ein kleines natural high :) Am negativsten sind mir einige wenige demotivierende und unkonstruktive Lehrende in Schule und Studium in Erinnernung geblieben. Zum Glück hat mich das immer angespornt, ihnen das Gegenteil zu beweisen, aber pädagogisch gesehen… eine kleine Katastrophe. Dafür erinnere ich mich gerne an die vielen tollen Lehrenden, Studis und Wegbegleiter*innen zurück, denen ich in meiner Laufbahn bisher begegnen durfte.
Kannst du den Satz: „Mir ist nicht egal, dass…“ vervollständigen?
Mir ist nicht egal, dass Kreation, egal welche, online schnell zu „Content Creation“ verkommt und es immer noch viel zu viel Gatekeeping, Nepotismus und Sexismus in Kunst, Kultur und Design gibt.
Für dieses Projekt möchte ich gerne Werbung machen:
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